HERZMEDIZIN: Warum braucht es ein Alarmierungssystem für Ersthelfende in Deutschland?
Voigtländer: Die Zahl plötzlicher Herztode beträgt in Deutschland jährlich rund 65.000 Fälle oder mehr. Oft liegt das Problem in der niedrigen Laienreanimationsquote hierzulande von nur 51 % sowie in der Zeitspanne bis zum Eintreffen der Rettungskräfte – in der Regel 8 Minuten und mehr. Das ist häufig zu lang, denn jede Minute ohne Reanimation verringert die Überlebenschancen deutlich. Durch ein Ersthelferalarmierungssystem kann dieses reanimationsfreie Intervall verkürzt werden. Hier setzt die App „Region der Lebensretter“ an.
Mittels App werden qualifizierte Ersthelferinnen und Ersthelfer benachrichtigt, die sich in der Nähe des Notfalls befinden und innerhalb kürzester Zeit am Einsatzort sein können. So wird die Zeit überbrückt, bis professionelle Rettungskräfte eintreffen.
HERZMEDIZIN: Inwiefern ist die Deutsche Herzstiftung an „Region der Lebensretter“ beteiligt?
Voigtländer: Für die Deutsche Herzstiftung ist Reanimation ein ganz großes, ganz wichtiges Thema. So haben wir in Hessen bei der Einführung eines verpflichtenden Reanimationsunterrichts mitgewirkt und sind dazu auch mit Nordrhein-Westfalen im Gespräch. Die Unterstützung der Lebensretter-App lag daher für uns nahe. Wir fördern das Projekt finanziell und stärken die öffentliche Wahrnehmung für das Thema.