Nach dem eigenen Entschluss empfiehlt es sich, das Vorhaben für einen Auslandsaufenthalt frühzeitig mit der eigenen Abteilung und Klinikleitung an der Heimatinstitution abzustimmen. Einerseits erfordert ein Auslandsaufenthalt eine Unterbrechung der klinischen Tätigkeit an der Heimatinstitution, andererseits kann die Leitung der Arbeitsgruppe der Heimatinstitution oft Tipps zur Finanzierung geben und Kontakte zu Arbeitsgruppen im Ausland vermitteln. Manchmal bestehen bereits Kooperationen. Wer nicht auf eine bestehende Kooperation zurückgreifen kann, kann selbst aktiv werden. Dieser Weg erfordert, dass man sich zunächst über mögliche Arbeitsgruppen thematisch und personell informiert. Wichtige Fragen in der Recherche sind:
- Passt der Forschungsschwerpunkt der Arbeitsgruppe?
- An welcher Universität ist die Arbeitsgruppe angesiedelt?
- Wie etabliert ist die Arbeitsgruppe?
- Wie hoch ist die Publikationsrate?
- Wie häufig und erfolgreich werden Postdocs betreut?
Idealerweise kann man mit ehemaligen Postdocs der jeweiligen Arbeitsgruppen über ihre Erfahrungen sprechen. Anschließend kann man einige Favoriten definieren und diese entweder parallel oder nacheinander kontaktieren. Das Anschreiben an die Leitung der Gast-Arbeitsgruppe sollte möglichst kurz eine Reihe von Informationen beinhalten. Am wichtigsten ist es, zu erläutern, warum man sich gerade für diese Arbeitsgruppe interessiert und welchen Beitrag man zu deren Forschungsarbeit leisten kann. Ebenso wichtig ist es, auf die Möglichkeit einer externen Finanzierung des Vorhabens durch einen gemeinsam gestellten Förderantrag hinzuweisen. Eine externe Finanzierung macht einen für die Arbeitsgruppe wesentlich attraktiver und erhält gleichzeitig die eigene finanzielle Unabhängigkeit. Ergänzend zu diesen beiden Punkten ist es hilfreich, den eigenen Ausbildungsstand und bereits durchgeführte Forschungsprojekte darzustellen.