Konsens hinsichtlich der lipidsenkenden Therapie mit allen Fachgesellschaften, inklusive DEGAM und DGK. Dabei sprach sich Steinebach dafür aus, Hyperlipidämien als „Lebenszeitaufgabe“ zu verstehen – wer in jungen Jahren hohe LDL-C-Werte aufweise, hätte diese wahrscheinlich ein Leben lang, mit den entsprechenden Folgen für die Gefäße. Bisherige Studien mit Laufzeiten von meist 5–10 Jahren könnten die lebenslangen Auswirkungen nicht ausreichend abbilden, dennoch zeigten sich trotz des eingeschränkten Beobachtungszeitraums Benefits für eine LDL-C-Senkung in der Primärprävention. Frühes Handeln erhöhe den Benefit, wie beispielsweise die Cholesterol Roadmap 2022 der World Heart Federation verdeutliche.
Insgesamt tue man sich keinen Gefallen, die Leitlinienkonflikte weiter öffentlich auszutragen. Man müsse sich an einen Tisch setzen, um Klarheit zu schaffen. Mit Blick auf die teils widersprüchlichen Empfehlungen zog Steinebach für die Praxis augenzwinkernd folgenden Vergleich:
„Für mich sind Leitlinien wie Straßenlaternen. Sie beleuchten den Weg des Patienten zu seinem Therapieziel. Es macht wenig Sinn, sich wie ein Betrunkener an einer Laterne festzuhalten, und noch weniger Sinn, vom Weg abzukommen.“