„Wir unterstützen bei Projekten zur kardiologischen Versorgungsforschung“

 

Das DGK-Zentrum für kardiologische Versorgungsforschung (DGK-ZfkVF) hat seit seiner Gründung zahlreiche Projekte gefördert. Dabei geht die Unterstützung des DGK-ZfkVF über die rein finanzielle Förderung hinaus: Projektpaten begleiten die Antragsteller von der Optimierung eines Förderungsantrags über die Umsetzung der Projekte bis hin zur Publikation der Ergebnisse. Die Vorsitzenden des Exekutivkomitees, Prof. Uwe Zeymer und Simon Glück, im Gespräch.

 

Dieses Interview erschien zuerst in der Cardio News, September 2025. DGK-Mitglieder erhalten die Cardio News kostenlos. Hier Mitglied werden!

Von:

Melissa Wilke

HERZMEDIZIN-Redaktion

 

23.09.2025

 

Bildquelle (Bild oben): Sina Ettmer Photography / Shutterstock.com

HERZMEDIZIN: Welche Themen im Bereich der Versorgungsförderung sind für die Kardiologie aktuell besonders relevant und interessant?

 

Aktuell stehen insbesondere Forschungsansätze im Vordergrund, die die aktive Beteiligung von Patientinnen und Patienten am Versorgungs- und Genesungsprozess fördern, bzw. bewerten. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Integration neuer digitaler Versorgungskomponenten, die neue Formen der Betreuung und Nachsorge ermöglichen. Auch die Veränderung der Diagnostikpfade durch die Einbindung neuer Verfahren wie z.B. dem Kardio-CT, vor allem bei der KHK, sind von hohem Interesse. Darüber hinaus sind klassische Registerstudien, über einen Beobachtungszeitraum von vielen Jahren, immer wieder unter den unterstützten Projekten. Hiermit wird die Einführung neuer Therapien in den Praxis- und Klinikalltag begleitet.

 

HERZMEDIZIN: Welche Zielgruppe möchte das DGK-Zentrum erreichen und unterstützen?

 

Das DGK-Zentrum richtet sich an alle Forschenden im Bereich der kardiologischen Versorgungsforschung, ausdrücklich auch an jüngere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit ihren Ansätzen und Perspektiven zu einer verbesserten kardiologischen Versorgung beitragen können und Erkenntnisse zur aktuellen Versorgungslage liefern.

 

HERZMEDIZIN: Wie kann das DGK-Zentrum junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unterstützen und Perspektiven bieten?

 

Das Zentrum bietet jungen Forschenden eine wissenschaftliche Unterstützung bei der Planung und Umsetzung von Versorgungsforschungsstudien. Förderungswürdige Forschungsprojekte werden dabei immer von sogenannten Projektpaten aus dem Exekutivkomitee begleitet. Die Paten setzen sich intensiv mit den geplanten Studien auseinander und beraten die Antragsteller auch individuell, um eine Optimierung des Antrages zu erreichen. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit einer finanziellen Förderung direkt durch das Zentrum oder Hilfe bei der Suche nach weiteren Sponsoren, um Projekte nachhaltig abzusichern und deren Realisierung zu fördern.

Vereinte Expertise aus sämtlichen Bereichen - von der Klinik bis zur Praxis

 

HERZMEDIZIN: Welche Herausforderungen gibt es bei der Antragstellung zur Forschungsförderung?

 

Das Formular für einen Förderantrag ist auf der Webseite des Zentrums hinterlegt und enthält klar definierte Kategorien, die beantwortet werden müssen. Die Antworten sollten prägnant und zugleich aussagekräftig formuliert sein. Besonders wichtig ist, dass der durch die Studie erwartete wissenschaftliche Mehrwert deutlich herausgestellt wird und eine relevante Fragestellung adressiert wird. Ebenso sollte klar erkennbar sein, welcher Fortschritt für die kardiologische Versorgung aus dem Projekt resultieren könnte.

 

HERZMEDIZIN: Welche Besonderheit und Vorteile ergeben sich durch das interdisziplinäre und sektorenübergreifende Exekutivkomitee?

 

Das Exekutivkomitee vereint Expertise aus sämtlichen Bereichen – von klinisch tätigen Universitätsforschenden bis zu in der Praxis arbeitenden Kardiologinnen und Kardiologen, sowie Expertinnen und Experten aus verschiedenen Gebieten der Kardiologie und Forschungseinrichtungen. Dadurch wird ein breites Spektrum an Erfahrungen in der Planung und insbesondere in der Umsetzung von Forschungsvorhaben abgedeckt, welche den Antragstellern bei der Umsetzung ihrer Forschungsvorhaben zur Verfügung gestellt wird. Hinzu kommt eine ausgeprägte Kompetenz bei der Publikation wissenschaftlicher Ergebnisse sowie bei der Bewertung der Relevanz wichtiger und neuer Themen.

 

HERZMEDIZIN: Muss ein Antrag schon ausgereift sein oder kann man sich auch an das Zentrum wenden, wenn man Beratung zur Optimierung des Antrags benötigt?

 

Ein Antrag muss nicht vollständig ausgereift sein, damit eine Beratungsanfrage an das Zentrum gestellt werden kann. Wir unterstützen dabei, dass vielversprechende Projektideen optimal ausgearbeitet werden können und damit die Chancen auf eine finanzielle Förderung verbessert werden. Anträge dürfen daher explizit konkrete Fragen enthalten, die entsprechend gekennzeichnet sein sollten. In solchen Fällen ist eine Beratung oder auch eine gemeinsame Weiterentwicklung des Antrags mit dem Versorgungsforschungszentrum ausdrücklich möglich.


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