Die DGE-Empfehlungen richten sich an gesunde Erwachsene. Woran können sich ausgenommene Personengruppen orientieren?
Genau, die Empfehlungen richten sich an gesunde Erwachsene, die auch tierische Lebensmittel verzehren. Es ist – bei ausreichender Datenlage – geplant, für weitere Ernährungsweisen und Bevölkerungsgruppen angepasste Ernährungsempfehlungen bereitzustellen, zum Beispiel für eine vegetarische oder vegane Ernährung, für Kinder und Jugendliche oder für Seniorinnen und Senioren. Wer von Erkrankungen betroffen ist, beispielsweise Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, kann die Empfehlungen als Ausgangspunkt nehmen, um in Rücksprache mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten sinnvolle Anpassungen in der Ernährung vorzunehmen.
Es ist gut zu wissen, wie eine gesundheitsfördernde und umweltschonende Ernährung aussehen kann. Aber wie gelingt dann auch die Umsetzung? Haben Sie hilfreiche Tipps?
Zunächst einmal sollte man eine gesunde Ernährung als Genuss und Gewinn sehen, und nicht als Verzicht. Es gibt unzählige leckere und gesunde Rezepte. Die eatbetter-Initiative bietet beispielsweise solche Rezepte, die einfach, kostengünstig und wissenschaftlich geprüft sind.
Des Weiteren hilft es, sich bewusst zu machen, was wir neben den normalen Mahlzeiten noch zu uns nehmen: das Eis zwischendurch, die Kekse, die Chips oder auch Alkoholisches. Da kommt oft einiges an „leeren“ Kalorien zusammen, die wir nicht brauchen und oft nur aus Gewohnheit oder Langeweile zu uns nehmen. Ein kompletter Verzicht auf Zeit oder ein teilweiser Verzicht mit Cheat Days können helfen, sich darüber klar zu werden. Zudem ist es sinnvoll, entsprechende Lebensmittel erst gar nicht einzukaufen.
Um mengenmäßig zu reduzieren, sind kleinere Teller hilfreich. Für die Lebensmittelauswahl beim Einkauf kann man sich am Nutri-Score orientieren, um gesündere Alternativen innerhalb einer Produktgruppe zu finden. Und: Öfter mal selbst machen – zum Beispiel einen Joghurt nehmen und Obst reinpürieren. Das ist besser, als einen fertigen Fruchtjoghurt zu kaufen, wo in der Regel große Mengen Zucker zugesetzt sind.