Frauen, die mit einem Herzfehler geboren wurden, haben keine schlechteren Chancen schwanger zu werden als Frauen ohne Herzprobleme. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, in der die Fruchtbarkeit verglichen wurde. Es gibt jedoch eine Einschränkung.
Frauen, die mit einem Herzfehler geboren wurden, haben keine schlechteren Chancen schwanger zu werden als Frauen ohne Herzprobleme. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, in der die Fruchtbarkeit verglichen wurde. Es gibt jedoch eine Einschränkung.
Von Sven Stein
23.05.2023
Bildquelle (Bild oben): iStock / Drazen Zigic
Gute Nachricht für Frauen mit angeborenem Herzfehler, die sich ein Kind wünschen: Laut einer aktuellen Studie haben sie keine geringere Fruchtbarkeit als Frauen, die keinen Herzfehler haben. Dänische Forscherinnen hatten für die Untersuchung die Zeitspanne von der Entscheidung für ein Kind bis zur Schwangerschaft abgefragt.
Für ihre Studie nutzten die Forscherinnen die Daten zu rund 94.000 Schwangerschaften von knapp 85.000 Frauen. Darunter waren 333 Frauen mit einem angeborenen Herzfehler, auf die insgesamt 360 Schwangerschaften entfielen. Der Anteil der Mütter, die ihr erstes Kind geboren hatten, war unter den Frauen mit Herzfehler höher als bei jenen ohne Herzfehler. Außerdem berichteten sie häufiger von Menstruationsstörungen. Ihre allgemeine Gesundheit beurteilten die Frauen mit angeborenem Herzfehler seltener mit „sehr gut“ als die Frauen ohne Herzfehler. Trotzdem fanden die Forscherinnen keinen Zusammenhang zwischen dem angeborenen Herzfehler und der Zeit bis zur Schwangerschaft. Sie schlossen daraus, dass durch einen angeborenen Herzfehler kein erhöhtes Risiko für eine eingeschränkte Fruchtbarkeit besteht. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Die Wissenschaftlerinnen konnten nicht ermitteln, ob das auch für Frauen mit einem komplizierten Herzfehler zutrifft, da für eine solche weiterführende Analyse nicht ausreichend Fälle erfasst waren.
Früher war Frauen mit einem angeborenen Herzfehler von Schwangerschaften abgeraten worden. Einige Analysen hatten auf eine Gefahr für die Gesundheit und das Leben von Mutter und Kind hingedeutet. Eine Studie aus dem Jahr 2021 konnte aber anhand von Abrechnungsdaten einer Krankenkasse zeigen, dass eine Schwangerschaft für Frauen mit angeborenem Herzfehler kein lebensgefährliches Risiko darstellt. Es waren allerdings Komplikationen bei Mutter und Kind möglich. Jedes sechste Kind kam mit einem Herzfehler zur Welt, der oft in den ersten Lebensjahren operiert werden musste.