Merken Betroffene immer, wenn das Herz aus dem Takt kommt?
Dr. Johnson: „Ob eine Herzrhythmusstörung von den Betroffenen bemerkt wird, hängt einerseits von der Herzrhythmusstörung ab. Zudem werden die Beschwerden von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich wahrgenommen. Häufig sind gerade jüngere Menschen sehr empfindlich, was den eigenen Herzschlag betrifft – wenn das Herz plötzlich kräftig klopft oder sogar unregelmäßig vor sich hin stolpert. Dass ein Herz ab und zu für ein, zwei Schläge aus dem Takt gerät, ist allerdings fast normal. Man muss sich vorstellen: Das Herz schlägt etwa 60-mal pro Minute, hochgerechnet auf einen Tag sind dies knapp hunderttausend Herzschläge.“
Wann spricht man überhaupt von einer Herzrhythmusstörung?
„Herzrhythmusstörungen sind Abweichungen vom normalen Herzrhythmus. Sie können dafür sorgen, dass das Herz nur noch ganz langsam oder viel zu schnell schlägt. Grundsätzlich können sie ständig vorliegen oder ganz selten auftreten. Das hängt vor allem davon ab, was der Auslöser der Herzrhythmusstörung ist“, sagt Dr. Johnson.
Wodurch kann eine Herzrhythmusstörung ausgelöst werden?
Es gibt vielfältige Ursachen für Herzrhythmusstörungen: Neben angeborenen Herzerkrankungen können Veränderungen der Zusammensetzung der Blutsalze, Fieber, Entzündungen im Herzen, Hormonveränderungen und Medikamente, der Lebensstil (Alkohol, Drogen) oder auch andere Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems die Rhythmusstörungen verursachen. „Zudem können stattgehabte Operationen und Eingriffe am Herzen das Risiko für eine Herzrhythmusstörung erhöhen“, erklärt Dr. Johnson. „Im Rahmen der Behandlung von Rhythmusstörungen sollte immer eine ausführliche Ursachenforschung erfolgen. Wichtig ist, herauszufinden, ob die Rhythmusstörung reversibel ist, also zum Beispiel durch eine vorangegangene medikamentöse Behandlung ausgelöst worden ist. Oder ob die Rhythmusstörung von Dauer ist und daher einer lebenslangen medizinischen Behandlung bedarf. Bei Rhythmusstörungen, die nur paroxysmal auftreten – also kommen und gehen – ist die Ursachenforschung oft sehr viel schwieriger als bei Rhythmusstörungen, die dauerhaft vorhanden sind.“
Wann kann eine Herzrhythmusstörung gefährlich werden?
Dr. Johnson: „Unterscheiden sollte man das persönliche ‚schlimme‘ Empfinden einer eventuell gutartigen Rhythmusstörung von bösartigen, tatsächlich ‚schlimmen‘ Rhythmusstörungen. Wenn das Herz so langsam schlägt, dass man Schwindel bekommt, die Leistungsfähigkeit stark eingeschränkt ist oder es – im schlimmsten Fall – zu Synkopen, also kurzzeitigem Verlust des Bewusstseins kommt, sollte man hellhörig werden. Die Auslöser hierfür können ganz unterschiedlich sein und sollten weiter untersucht werden.“