eCardiology − Vom Ausschuss zur Sektion

Digitale Technologien in der Medizin entwickeln sich rasant weiter. Diese Entwicklung birgt ein riesiges Potenzial, ist aber gleichzeitig eine logistische Herausforderung für das Gesundheitswesen. Die DGK erkennt die enormen Anforderungen, die eine digitale Medizin mit sich bringt und fördert die Digital-Health Entwicklungen im Rahmen des eCardiology-Programms. eCardiology wurde einst als Ausschuss gegründet und formierte sich im Jahr 2024 als Sektion. Im Mittelpunkt der Arbeit der neuen Sektion stehen die transsektorale Zusammenarbeit, Mobile Health, Precision Digital Health, Gesellschaft und Politik sowie Ausbildung und Medien. Im Interview berichten die Sprecher Prof. Benjamin Meder und Prof. Peter Radke über aktuelle Entwicklungen und über die Zukunft der eCardiology.

Von:

Larissa Esch

HERZMEDIZIN-Redaktion

 

17.04.2025

Der Ausschuss „eCardiology“ wurde im März 2024 zur Sektion eCardiology. Welche Möglichkeiten ergeben sich durch die Neuformierung des Ausschusses als Sektion?

 

Die Neuformierung spiegelt die weitere Integration des Themas „Digitale Medizin“ in der DGK wider. Die eCardiology war bereits von Anfang an als Querschnittsthema positioniert, was als Sektion nun noch deutlicher nach außen kommuniziert werden kann. Im nächsten Schritt ist es uns wichtig, die Breite der DGK noch besser zu involvieren, was durch eine Mitgliedschaft in der Sektion eCardiology möglich wird. Hier sind bereits erste Aktionen gelaufen, um Mitglieder für das Thema zu begeistern. Interessierte DGK-Mitglieder können über arbeitsgruppen@dgk.org in Kontakt mit der Sektion treten und Mitglied werden. Wir werden zudem mit einigen Überraschungen im Gepäck eine weitere Strategie zur 91. Jahrestagung in Mannheim launchen.

 

Was sind die Ziele, die sich die neue Sektion für das Jahr 2025 vorgenommen hat?

 

Unser Ziel ist es, dass sich mehr Expertinnen und Experten aus allen Bereichen der kardiovaskulären Medizin aktiv engagieren. Hierzu werden wir Informationen zu den Themen „Digitale Transformation“ und „Künstliche Intelligenz“ auf mehreren Kanälen kommunizieren. Dazu gehören unter anderem die Neugestaltung unserer Website auf Herzmedizin.de, die Ausweitung unserer Social-Media-Aktivitäten und vieles mehr. Beispielsweise möchten wir gerne einen Podcast produzieren und sind derzeit mit dem Medienteam der DGK in Gesprächen. Inhaltlich sind die Themen „ePA“ und „Telematikinfrastruktur“ relevant und müssen entsprechend kommuniziert werden. Daran arbeitet der Nukleus, für viele unsichtbar im Hintergrund, mit Akteuren aus Politik, Gesellschaft, Patientenvertreterinnen und -vertretern und der Industrie zusammen.

 

An welchen Projekten und Publikationen arbeitet die Sektion aktuell?

 

Die Sektion arbeitet derzeit an einer Vielzahl an Projekten. Beispielsweise erstellen wir Positionspapiere zum Thema „Digitale Lehre“ und „Lehre über Digitales“. Dabei stellen wir uns zentrale Fragen: Wie können wir uns alle fit für die Zukunft machen? Wie können wir sicher und effizient Künstliche Intelligenz (KI) in der Kardiologie einsetzen und wie vermeiden wir es, dass essenzielle Fähigkeiten von Ärztinnen und Ärzten verloren gehen? In einem weiteren Projekt, das von der Deutschen Herzstiftung gefördert wird, geht es um die Erfassung, Auswertung und Bedeutung von Digitalen Tools und Apps. Dies hat Herr PD Dr. Breitbart, Sprecher der Young DGK und Nukleusmitglied der Sektionen eCardiology, innovativ verknüpfen können. In einem weiteren Projekt, das durch die Heidelberger Herz Stiftung gefördert wird, wird die Rolle von Spatial Computing in der Kardiologie beleuchtet. Hier stehen neue Technologien, Intervention, Patientenerlebnis und die Gestaltung des Krankenhauses der Zukunft im Zentrum der Forschung.

 

Was sind die zentralen „Digital Health“ – Themen, die die Zukunft der Herzmedizin prägen werden?

 

Die Künstliche Intelligenz (KI) ist und bleibt das dominierende Thema. Wir werden in Zukunft viel mehr davon in unserem praktischen Alltag erleben, als wir aktuell vielleicht denken. Hier spielt auch die Regulatorik eine Rolle, z.B. der EU AI Act. Die Einführung der elektronischen Patientenakte für alle gesetzlich Krankenversicherten wird sicherlich knirschen und viele Tipps und Tricks erfordern, damit alle Akteure gut zusammenarbeiten. „Digital Health“ ist dringend notwendig, um im Zuge des demographischen Wandels in den, aktuell noch fragmentierten, Versorgungssektoren weiterhin qualitativ hochwertige kardiovaskuläre Medizin zu ermöglichen. In der Präzisionsmedizin, die ja erst durch digitale Entwicklungen möglich ist, sind derzeit faszinierende Möglichkeiten abzusehen und auch die Pharmaindustrie hat plötzlich die Kardiologie auf ihrer Agenda.


Zum Jahresbericht 2024

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