Publikationen der Kommission für Experimentelle Kardiovaskuläre Medizin

Mit der Veröffentlichung von zwei Positionspapieren widmete sich die Kommission für Experimentelle Kardiovaskuläre Medizin (KEK) zwei besonders relevanten Themen für Forschende: dem Management von Forschungsdaten und den Herausforderungen für Medical Scientists.

Von:

Melissa Wilke

HERZMEDIZIN-Redaktion

 

22.04.2025

Die KEK initiierte zwei Positionspapiere zum Data Science Management und zur Relevanz und den Herausforderungen für Medical Scientists, die von der DGK und dem DZHK herausgegeben wurden.

 

FAIR RDM in der biomedizinischen Forschung etablieren

Das Positionspapier thematisiert die Herausforderungen des Research Data Management (RDM) in der kardiovaskulären Forschung, die neben Zeit- und Ressourcenmangel (wie z. B. einen Research Data Manager) auch das fehlende Bewusstsein für die Notwendigkeit effektiver und standardisierter Prozesse beinhalten. Professionelle personelle Unterstützung wird zunehmend wichtiger, um aussagekräftige und verwertbare Daten in der stetig zunehmenden Menge komplexer Meta/Datensätze zu identifizieren.

 

Ein weiteres Problem, das ebenfalls im Positionspapier thematisiert wird, ist das mangelnde Verständnis über die rechtlichen Aspekte einer gemeinsamen Nutzung von Forschungsdaten. Verschiedene Tools erleichtern mittlerweile das RDM; dennoch sind weitere Anstrengungen nötig, um FAIR (= findable, accessible, interoperable, reusable) RDM nicht nur in der Herz-Kreislauf-Forschung, sondern in der gesamten biomedizinischen Forschung zu etablieren. Letztlich erfordert FAIR RDM permanente, langfristige Anstrengungen auf allen Ebenen. Das Ergebnis ist eine bessere und hochwertigere kardiologische Forschung, die auch in der Praxis spürbar wird. „Das Positionspapier beruht auf dem von der KEK im Oktober 2022 bei den Herztagen in Bonn durchgeführten gleichnamigen 3. Translationalen Workshop. Die Publikation dieses Papiers war ein sehr wichtiger Meilenstein für die Kommission,“ so Professor Kathrin Streckfuß-Bömeke, Vorsitzende der KEK.

 

Verbesserung der langfristigen Karriereaussichten für Medical Scientists

Ein weiterer Meilenstein ist die Publikation eines Positionspapiers, das die besonderen Anforderungen an Medical Scientists in Bezug auf Ausbildung, Finanzierung und Karriereentwicklung reflektiert. Dabei werden auch die strukturellen Herausforderungen für das deutsche akademische Forschungssystem besprochen. Medical Scientists sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die in der medizinischen Forschung, aber nicht in der Patientenversorgung tätig sind. Aufgrund der derzeit steigenden interdisziplinären Zusammenarbeit sind Medical Scientists essenziell für die Zukunft der kardiovaskulären Forschung. „Im DZHK wurden 2015 etwa 50 % nicht-ärztliche Forschende beschäftigt, während nur 9 % der Mitarbeitenden Ärztinnen und Ärzte waren. Aufgrund einer Vielzahl an Herausforderungen, wie die mangelnde Arbeitsplatzsicherheit und die schlechten langfristigen Karriereaussichten ist die Anzahl der PhD Studierenden in Deutschland, die eine akademische Karriere anstreben, von 22 % in 2017/2018 auf 14 % in 2021/2022 gesunken,“ erklärt Prof. Laura Zelarayan, Mitglied der KEK. Diese Probleme werden im Positionspapier, welches ein Ergebnis des 4. Translationalen Workshops der DGK und des DZHK im Oktober 2023 ist, thematisiert und Lösungsansätze präsentiert. Als zukunftsweisendes Model hat die DGK nun ein Advanced Medical Scientist Programm initiiert, welches den Übergang von Medical Scientists in die wissenschaftliche Unabhängigkeit unterstützen und den Weg zu einer Professur ebnen soll.


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