In unserer Reihe "Quick Dive" stellen die Autorinnen und Autoren von Publikationen medizinischer Fachgesellschaften prägnant die wichtigsten Hintergründe und Inhalte der jeweiligen Veröffentlichung vor. Dieses Mal wird eingetaucht in:
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07.03.2025 | Verfasst von: Marco Ochs, Philipp Breitbart, Arian Sultan, Michaela Hell, Jeanette Schulz-Menger, Philipp Lurz, Christoph Tillmanns, Christian Tesche, Axel Linke, Stephan Achenbach, Holger Thiele, Tanja K. Rudolph, Alexander Ghanem, Grigorios Korosoglou
Von:
Martin Nölke
HERZMEDIZIN-Redaktion
26.03.2025
Bildquelle (Bild oben): vovan / Shutterstock.com
Was sind Anlass und Ziel der Publikation?
Die Zusammenstellung der verschiedenen Szenarien und Konstellationen für den Einsatz der kardialen Computertomographie (k-CT) zur periprozeduralen Planung und Durchführung von kardialen Interventionen im Bereich der koronaren Herzkrankheit (KHK), bei struktureller Herzerkrankung sowie in der kardialen Elektrophysiologie.
Was sind die wichtigsten Take-Home Messages?
Was sind Herausforderungen bei der Umsetzung und mögliche Lösungen?
In unserem Positionspapier wird die Rolle der k-CT für die Planung und Durchführung von Interventionen bei KHK, bei struktureller Herzerkrankung und in der Elektrophysiologie vorgestellt. Eine entscheidende Herausforderung aus Sicht der Kardiologie ist die Implementierung der k-CT im klinischen Alltag. Obwohl die Sichtung der k-CT vor der Durchführung einer TAVI nicht wegzudenken ist, erfolgt in der Regel eine derartige Sichtung der Koronarbilder und deren Rekonstruktionen vor einer Koronarintervention in den meisten Kliniken und Zentren nicht regelhaft. Optimalerweise sollte ein Direkttransfer der k-CT-Bilddaten in das Herzkatheterlabor mittels moderner Hardware und Softwarelösungen möglich sein, um sowohl bei der kathetergestützten Klappenimplantation, Vorhofflimmernablation und bei der Koronarintervention sämtliche Informationen zur Verfügung zu stellen, die von interventionellen Kardiologinnen und Kardiologen sinnvoll genutzt werden könnten, um die Sicherheit und Effektivität der Prozeduren zu steigern.
Welche Punkte sind offengeblieben?
Der Stellenwert der k-CT ist in der Planung und Durchführung der TAVI-Prozedur gut etabliert. Im Bereich der Koronarintervention, der kathetergestützten Mitral- und Trikuspidalklappenimplantation und in der kardialen Elektrophysiologie besteht die klare Notwendigkeit mehr Evidenzen durch klinische Studien zu generieren, da die Datenlage hier sehr rudimentär ist.
Ausblick: Welche Entwicklungen zum Thema zeichnen sich ab?
Durch rasante technische Entwicklungen in der interventionellen Kardiologie kann eine wachsende Zahl von Betroffenen mit koronaren und strukturellen Herzerkrankungen und mit Herzrhythmusstörungen minimal-invasive durch katheter-gestützten Techniken erfolgreich behandelt werden. Die k-CT erlaubt die Visualisierung von kardialen Strukturen mit hoher räumlicher und zeitlicher Auflösung und wird nicht nur in der Primärdiagnostik der KHK, sondern auch in der interventionellen Kardiologie eine immer wichtigere Rolle in den nächsten Jahren spielen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit, die Fachdisziplin Kardiologie im gesamten Prozess von der Indikationsstellung über die Befundung und Befundinterpretation bis zur Umsetzung in der klinischen Konsequenz federführend zu beteiligen.
Literaturnachweis:
Ochs M., Breitbart P., Sultan A. et. al. DGK-Positionspapier zur Schnittbildgebung Teil I: Kardiale Computertomographie
zur periprozeduralen Planung und Durchführung von kardialen Interventionen. Kardiologie 2025 · 19:128–146. https://doi.org/10.1007/s12181-025-00724-0
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Ein Positionspapier behandelt eine Fragestellung von großem allgemeinen Interesse, für die keine aktuelle Leitlinie vorliegt.
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