Zwischen 2011 bis 2024 wurden 2.553 Personen mit einer Redo-TAVI und 1.890 Personen mit einer TAVI-Explantation in die Analyse eingeschlossen. Personen der Redo-Gruppe waren älter, häufiger weiblich und hatten eine höhere Gebrechlichkeit sowie mehr Komorbiditäten. Dagegen traten in der Explant-Gruppe häufiger Fälle einer Endokarditis auf (27,6 % vs. 2,4 %; p<0,001).
Die Gesamtinzidenz der TAVI-Reinterventionen betrug 2,3 %. Die Zeit bis zur Reintervention war in der Explant-Gruppe deutlich kürzer gegenüber der Redo-Gruppe (12 Monate vs. 3 Jahre). Die 30-Tages-Mortalität lag in der Explant-Gruppe deutlich höher gegenüber der Redo-Gruppe (15,3 % vs. 4,9 %). Die unadjustierten Überlebenskurven über 6 Jahre zeigten jedoch einen signifikanten Vorteil für die Explantation ab einer Zeitdauer von 1,8 Jahren - dies galt auch dann, wenn Personen mit einer Endokarditis ausgeschlossen wurden (jeweils p<0,001).
In der adjustierten Analyse (nach Propensity-Score-Matching) mit 1.584 Patienten pro Gruppe war die Langzeit-Überlebensrate der Explant-Gruppe ebenfalls ab einer Zeitdauer von 1,8 Jahren höher (p<0,001). Stratifiziert nach Alter war die Explantation bei 65- bis 70-Jährigen mit einem signifikanten Langzeit-Überlebensvorteil verbunden gegenüber Redo (beginnend ab 1,3 Jahren; p=0,011), dagegen zeigten sich aber keine Vorteile für die übrigen Altersgruppen (70 bis 80 Jahre und >80 Jahre). Schließlich war die kumulative Inzidenz einer zweiten Reintervention in der Explant-Gruppe signifikant niedriger als in der Redo-Gruppe (6,2 % vs. 31,2 %; p=0,01).