HERZMEDIZIN: Das Basic Science Cluster soll unter anderem die Umsetzung von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung in die klinische Praxis fördern. Welche spannenden Projekte aus diesem Bereich laufen derzeit?
Tiburcy: Drei wichtige aktuelle Projekte zur Übertragung neuer Konzepte von der Grundlagenwissenschaft in die Klinik sind:
- Modulation von Mikro-RNA zum therapeutischen Einsatz gegen Herzinsuffizienz in der Gruppe von Thomas Thum (Fraunhofer-Institut Hannover)
- Studien zum therapeutischen Einsatz kleiner RNA-Moleküle in der Gruppe von Stefanie Dimmeler (Goethe-Universität Frankfurt)
- Die BioVAT-Studie zur Zelltherapie mit der Fragestellung, ob neues Muskelgewebe aus Stammzellen nach einem Herzinfarkt aufgebaut werden kann (Universitätsmedizin Göttingen).
HERZMEDIZIN: Was sind Ihrer Meinung nach, vielversprechende neue therapeutische Ansätze, mit deren Umsetzung in den nächsten Jahren zu rechnen ist?
Tiburcy: Wie bereits erwähnt, sind RNA-basierte Therapeutika ein sehr wichtiger Bereich bei der Entwicklung von innovativen Wirkstoffen. Aber auch zellbasierte Therapien und Gentherapien zur Behandlung angeborener Herzerkrankungen, insbesondere für die hypertrophe Kardiomyopathie und die Duchenne Muskeldystrophie (DMD) gehören zu den neuen Therapien, deren Umsetzung in den nächsten Jahren erwartet wird.