Wichtig ist eine präzisere Risikobestimmung mit konsequenter Ermittlung der Risikofaktoren spätestens zu Beginn der Schwangerschaft. Wesentliche Prädiktoren - Adipositas, schwangerschaftsbedingte Hypertonie, Präeklampsie und Mehrlingsschwangerschaft - wurden in der vorliegenden Untersuchung aus Schottland und auch in anderen aufgezeigt. Erforderlich ist darüberhinaus die Entwicklung zusätzlicher spezifischer diagnostischer Marker zur frühen Diagnosestellung, zur Unterscheidung von Differenzialdiagnosen und insbesondere auch zur Abgrenzung gegenüber den physiologischen Schwangerschaftsveränderungen. Eine präzisere Risikobestimmung, z.B. im Rahmen von Screening-Untersuchungen könnte zur frühzeitigen Identifizierung der Risikopatientinnen und zur frühzeitigen Einleitung der notwendigen therapeutischen Maßnahmen beitragen. Vor dem Hintergrund, dass eine genetische Prädisposition vermutet wird und Überlappungen mit Kardiomyopathien, z.B. DCM (dilative Kardiomyopathie), nicht auszuschließen sind, muss auch der Nutzen einer genetische Testung zur Erkennung einer genetischen Prädisposition evaluiert werden.
Zur Vermeidung von Rezidiven oder erneuter Verschlechterung nach initialer Genesung ist die Identifizierung von Prädiktoren für den Langzeitverlauf essentiell. PPCMP-Patientinnen sollten langfristig regelmäßig hinsichtlich Risikoprofil und kardialer Funktion nachuntersucht und ggf. therapiert werden.
Weitere Bereiche mit Forschungsbedarf betreffen das Kind sowie das pharmakologische Management der Mutter - auch im weiteren Verlauf nach der LV-Erholung und bei möglicherweise erneutem Kinderwunsch.
Neue Erkenntnisse könnten zu einem besseren Verständnis der Erkrankung beitragen, zumal sie eine enorme Herausforderung für die werdende Mutter und das Kind mit hohem Mortalitäts- und Morbiditätsrisiko darstellt.