HERZMEDIZIN: Es stehen auch Sitzungen für junge oder angehende Herzchirurginnen und Herzchirurgen auf dem Programm. Wie begeistern Sie junge Medizinstudierende, sich für die Herzchirurgie zu entscheiden und was raten Sie ihnen?
Börgermann: Die Herzchirurgie ist für mich eine faszinierende Synthese aus sozialer, manueller, wissenschaftlicher und theoretischer Arbeit. Ich glaube, dass man die Studierenden früh einbinden sollte – bereits im Studium durch Famulaturen, das Praktisches Jahr und die Einbindung in den Klinikalltag. Sie können im OP assistieren, an Organeentnahmediensten teilnehmen oder ihre Doktorarbeit im Labor machen. Das sind meines Erachtens wichtige Punkte, um den Studierenden zu vermitteln, warum sich der Weg in die Herzchirurgie lohnt. Denn es ist ein anspruchsvolles Fach – zeitaufwendig, herausfordernd und komplex. Das muss man offen ansprechen. Umso wichtiger ist es, Freude an der Arbeit zu haben.
Jährlich bieten wir mit unserer Fachgesellschaft eine Kursserie an, vom Erlernen grundlegender Fähigkeiten für den ersten Dienst bis hin zum Arbeiten unter Druck im OP – gemeinsam mit der GSG 9, ein sehr spannendes Format.
HERZMEDIZIN: Abschließend die Frage: Welche Erfahrungen haben Sie bisher als Tagungspräsident gemacht und was nehmen Sie sich für den Kongress in dieser Rolle vor?
Börgermann: Die Vorbereitung war schon arbeitsreich und intensiv, aber die Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Kolleginnen und Kollegen hat es ermöglicht, ein großartiges Programm auf die Beine zu stellen. Jetzt ist alles vorbereitet, sozusagen „in der Tasche“. Ich freue mich darauf, meine Tagungspräsidentschaft zu genießen und vor allem viele Freunde aus der herzmedizinischen Fachwelt wiederzutreffen – und vielleicht auch gemeinsam ein Bier zu trinken.
HERZMEDIZIN: Wir wünschen einen schönen Kongress und bedanken uns für das Interview.