Welche Erkenntnisse können wir nun als Kardiologinnen und Kardiologen im Notarztdienst, den Notaufnahmen und den Intensivstationen aus der Sitzung mitnehmen? Zunächst wurde leider wieder ein trauriges und nicht hinnehmbares Problem deutlich. Das meiste Potenzial hinsichtlich Überleben und neurologischem Outcome wird zu Beginn verloren, da ein Herz-Kreislauf-Stillstand entweder nicht erkannt oder zu spät eine Reanimation begonnen wird. Das gesellschaftliche Bewusstsein hierfür muss verbessert werden. An anderer Stelle der Jahrestagung präsentierte die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie ihre Pläne, die Quote der Ersthelfenden, welche unmittelbar eine Reanimation beginnen, im Rahmen der Nationalen Herzallianz zu verbessern. Schulungen und App-basierte Ersthelfersysteme könnten helfen, die Lücken zu schließen.
ECLS-SHOCK ist keine ECPR-Studie. Die großen randomisierten Studien zur ECPR nach Transport unter laufender Reanimation in die Klinik zeigen einzeln keinen Nutzen, eventuell einen Trend, zum besseren Überleben mit ECPR. Eine kürzlich veröffentlichte Meta-Analyse sieht nun einen Überlebensvorteil. Die präklinische ECPR, also die VA-ECMO-Etablierung direkt am Einsatzort, verkürzt sicherlich am effektivsten die Zeit geringen Herz-Zeit-Volumens unter Herz-Druck-Massage (low-flow-time). Registerdaten lassen zuversichtlich sein, randomisierte Studien fehlen. Wie die Sitzungsvorsitzenden abschließend zusammenfassend feststellten, ist angesichts der infrastrukturellen Voraussetzungen und der Studienlage ECPR kein Standard für alle. Abschließend sind innerklinisch standardisierte Prozeduren und Entscheidungspfade nötig, um eine standardisierte Übernahme, Versorgung und Therapie reanimierter Patientinnen und Patienten rund um die Uhr auf hohem Niveau gewährleisten zu können.