Tatsache ist, dass die Kosten für Personal, Equipment, Raummieten etc. finanziert werden müssen. Und was Termine betrifft, haben wir inzwischen bei Fachärzten einen größeren Mangel als bei Hausärzten. Dazu muss man sagen, dass über die letzten Jahre im niedergelassenen Bereich die Anhebung des sogenannten Orientierungswertes, sozusagen unsere Gegenwährung, maximal 3,84 % betrug, und zwar im Jahr 2023. Wenn man die Inflationsrate betrachtet, die deutlich darüber liegt, weiß man, dass über Jahre hinweg ein Defizit besteht. Jetzt ist einfach eine Höhe an negativen Dingen erreicht, dass die Ärztinnen und Ärzte weiter protestieren werden, wenn sich nicht etwas ändert.
HERZMEDIZIN: Welche weiteren Maßnahmen, außer der Endbudgetierung, wünschen sich niedergelassene Kardiologen von der Politik?
Dr. Smetak: Wir wünschen uns, § 115f rasch mit den entsprechenden OPS-Ziffern (Operationen- und Prozedurenschlüssel) auch tatsächlich ans Netz zu bringen. Und wir würden uns wünschen, dass neben diesen OPS-Ziffern, konservative wichtige Bereiche auch im Rahmen des § 115f abgehandelt werden, z. B. wie betreue ich schwer herzinsuffiziente Patient:innen?
Und was wir noch als ganz wichtig ansehen, ist das Thema Prävention. Da hätten wir gerne eine entsprechende Hinterlegung im EBM oder auch im § 115f, damit diese Möglichkeiten der Patientenversorgung auch adäquat finanziell hinterlegt sind und damit sie umgesetzt werden können, weil es immer Personal erfordert. Und eins ist sicher: Personal wird immer teurer werden. Wir haben nicht in allen Ebenen Fachpersonalmangel, aber in unseren Ebenen, wie im Krankenhaus mit Sicherheit.
HERZMEDIZIN: Wie ist die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Verbände? Sprechen alle Fachärzte mit einer gemeinsamen Stimme, obwohl es so viele unterschiedliche Fachbereiche gibt?
Dr. Smetak: Es gibt eine enge Zusammenarbeit mit dem BDI (Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten), da ich selbst der Vizepräsidentin des BDI bin, und da ich der Vorstandsvorsitzende des MEDI Verbundes bin, auch mit MEDI. Das heißt, ich habe Gruppen hinter mir, mit denen man sich ganz eng abspricht. Und ich habe sehr enge Kontakte zu allen internistischen Fachgebieten.