Das ACC Fellowship-Programm ermöglicht jungen Kardiologinnen und Kardiologen, sich im Rahmen eines Besuchs beim Mid-Atlantic Capital Cardiology Symposium (MACCS) in Washington sowie bei ergänzenden Online-Veranstaltungen mit ihren amerikanischen Kolleginnen und Kollegen persönlich auszutauschen.
HERZMEDIZIN: Welche Erkenntnisse lieferte der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus den USA im letzten Jahr?
Rudolph: Bei den diesjährigen ACC-Sessions in Chicago, aber auch in vielen unserer Online-Seminare, wurde der Vergleich mit dem jeweils anderen System sehr gut veranschaulicht. Besonders spannend waren die Seminare zu Zulassung von Arzneimitteln und Devices, aber auch die wirtschaftliche Gegenüberstellung der beiden Gesundheitssysteme. Also auch Themen, die für die meisten Fellows neu waren, und aufzeigten, wo die Stärken und Schwächen im eigenen System liegen.
HERZMEDIZIN: Seit dem letzten Jahr hat sich einiges verändert: die neue US-Regierung hat den Wissenschaftsstandort-USA beispielsweise durch Abbau von Stellen und Kürzungen von Forschungsförderungen umgebaut. Inwiefern beeinflusst die neue politische Situation den transatlantischen Austausch? Welche Auswirkungen gibt es gegebenenfalls für das Fellowship-Programm?
Rudolph: Nach aktuellem Stand können wir das Programm ungehindert fortsetzen. Trotz der Veränderungen gibt es nach wie vor enge Verbindungen zu Kolleginnen und Kollegen in den USA, nicht nur im Bereich des ACC-Fellowships. Nach wie vor sind die USA ein wichtiger Motor für medizinische Innovationen und wir freuen uns, dass wir nun die Ausschreibung für eine zweite Runde des Fellowships veröffentlichen, um den kollegialen Austausch weiterhin voranzutreiben.
HERZMEDIZIN: Warum lohnt sich die Teilnahme an dem Programm vor allem für Ärztinnen und Ärzte in der Facharztweiterbildung?
Rudolph: Ein offensichtlicher Vorteil ist es, ein anderes System und eine andere Perspektive auf die Medizin durch den direkten Austausch mit Kolleginnen und Kollegen, die sich im gleichen Ausbildungsabschnitt befinden, kennenzulernen. Viele der speziell behandelten Themen in unseren Seminaren spielen in der Weiterbildung keine große Rolle, haben aber dennoch große Auswirkungen auf unser tägliches Handeln. Die Chance, diese Themen in kollegialer Atmosphäre kennenzulernen ist sicher ein Pluspunkt des Programms.
HERZMEDIZIN: Welche Programmpunkte sind geplant?
Rudolph: In einem virtuellen Kick-off Meeting im Oktober 2025 werden die Rahmenbedingungen besprochen. Für November ist dann die Reise nach Washington geplant. Hier können sich die Teilnehmenden neben dem Besuch beim MACCS auch auf Programmpunkte im ACC Heart House und einer Visitation des John Hopkins Hospital in Baltimore freuen. Das Fellowship-Programm wird anschließend mit einem virtuellen Fortbildungsprogramm fortgeführt. Im März 2026 ist der Besuch des ACC in Chicago geplant. Die Bewerbung ist noch bis zum 15. August 2025 möglich.