Eine pränatale Depression erhöht das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung teilweise deutlich, zeigt eine aktuelle Studie. Was betroffene Frauen berücksichtigen sollten.
Eine pränatale Depression erhöht das Risiko für eine Herz-Kreislauf-Erkrankung teilweise deutlich, zeigt eine aktuelle Studie. Was betroffene Frauen berücksichtigen sollten.
Von Sven Stein
03.05.2023
Bildquelle (Bild oben): iStock / natapetrovich
Die Auswirkungen einer Depression auf die Gesundheit des Herzens sind gut erforscht. So haben Männer und Frauen, die an einer Depression leiden, ein höheres Risiko, im Laufe ihres Lebens eine Herzkrankheit zu entwickeln. Dabei ist auch kein Unterschied zwischen den Geschlechtern festzustellen, wie eine Studie kürzlich herausfand.
Studien haben gezeigt, dass etwa jede fünfte Frau während der Schwangerschaft eine sogenannte pränatale Depression entwickelt. Bislang wurde jedoch kaum untersucht, welche Folgen eine solche Depression für die Herzgesundheit haben kann. Daher analysierten US-Forscherinnen die Daten von mehr 100.000 Frauen, die zwischen 2007 und 2019 ein Kind zur Welt gebracht hatten. Es war das erste Mal, dass im Rahmen einer bevölkerungsbasierten Studie der Zusammenhang zwischen pränataler Depression und einer Herz-Kreislauf-Erkrankung innerhalb von zwei Jahren nach der Geburt betrachtet wurde.
Die Analyse der Forscherinnen zeigte, dass das Risiko für verschiedene Herzkrankheiten innerhalb von zwei Jahren nach der Geburt bei Frauen mit pränataler Depression deutlich erhöht war. Im Einzeln ergab die Studie
Die Zahlen lagen noch immer vergleichbar hoch, als die Wissenschaftlerinnen jene Frauen aus der Analyse herausrechneten, die während der Schwangerschaft einen Bluthochdruck (Präeklampsie oder Schwangerschaftshypertonie) entwickelt hatten.
Dr. Christina Ackerman-Banks, Hauptautorin der Studie, empfiehlt allen Frauen, bei denen eine pränatale Depression diagnostiziert wurde, sich die möglichen Folgen für die Herzgesundheit bewusst zu machen. Betroffene müssten andere Risikofaktoren ausschließen und eine Vorsorgestrategie mit der Hausärztin oder dem Hausarzt entwerfen. „Sie sollten sich auch auf Typ-2-Diabetes und hohe Cholesterinwerte untersuchen lassen, sich ein regelmäßiges Sportprogramm angewöhnen, gesund ernähren und mit dem Rauchen aufhören“, so Ackerman-Banks.