„Es wird immer wieder behauptet, dass Frauen schlechter behandelt werden als Männer“, sagt Prof. Thiele. „Das halte ich aber für unwahrscheinlich.“ Es gebe zwar Daten, die zeigen, dass Patientinnen weniger häufig eine Revaskularisation – also eine Verbesserung der Durchblutung durch einen Herzkatheter mit einer Stent-Implantation – bekommen als Männer. Das werde teilweise auf nicht erkannte Symptome einer Herzerkrankung bei den Frauen zurückgeführt, so Prof. Thiele. „Es ist aber auch möglich, dass insbesondere deutlich ältere Frauen so viele Komorbiditäten, also weitere Erkrankungen, haben, dass eine Behandlung einen fraglichen Effekt hätte oder ein zu großes Risiko darstellen würde.“