Leben mit Vorhofflimmern: Ein Läuferherz aus dem Takt

Bei einigen Betroffenen fühlt sich das Vorhofflimmern an, als würde das Herz plötzlich aus der Brust springen. Andere fallen sogar in Ohnmacht. Bei Rainer Ziplinsky war es ein unangenehmes Poltern in der Brust, das immer wieder auftrat – und manchmal über Tage blieb. Aber trotz seiner Herzrhythmusstörung beschloss er mit 70, nochmal einen Marathon zu laufen. Wie hat er das geschafft?

Von Kerstin Kropac


Bildquelle (Bild oben): iStock/Pavel1964

Beim Vorhofflimmern sind die Signale gestört, die für einen regelmäßigen Herzschlag sorgen. Stattdessen entsteht in den Vorhöfen ein elektrisches Chaos, durch das sich die Vorkammern nicht mehr richtig zusammenziehen können. In Deutschland leiden etwa 1,6 Millionen Menschen daran. Grundsätzlich gilt diese Herzrhythmusstörung nicht als lebensbedrohlich. Das unregelmäßige Schlagen kann aber zu gestörten Blutströmungen führen. Dadurch können sich Gerinnsel bilden, die ins Gehirn gespült werden und dort einen Schlaganfall auslösen. Zudem erhöht Vorhofflimmern das Risiko, eine Herzschwäche, Ängste und Depressionen zu entwickeln. „All diese Gefahren waren mir überhaupt nicht bewusst, als bei mir die Diagnose gestellt wurde“, sagt Rainer Ziplinsky. Bei dem Inhaber mehrerer Laufläden, der selbst ein leidenschaftlicher Läufer ist, trat das Vorhofflimmern vor etwa 16 Jahren zum ersten Mal auf. „Ich habe das unterschätzt. Auch wenn mein Herz gerade polterte, bin ich in meine Laufschuhe geschlüpft und losgerannt. Oder in den Flieger gestiegen, wenn das gerade anstand. Ich habe einfach hingenommen, dass mein Körper an dieser Stelle nicht das machte, was er eigentlich sollte.“

Sollten sich Menschen mit Vorhofflimmern lieber schonen?

Viele Betroffene fühlen sich durch die Diagnose Vorhofflimmern verunsichert und ziehen sich zurück. Dabei ist eine Schonung nicht notwendig – ganz im Gegenteil: Moderater Sport kann die Fitness und Lebensqualität der Betroffenen sogar verbessern. Grundsätzlich können sie ein ganz normales Leben führen. „Ich war es durch das intensive Laufen gewohnt, von meinem Körper viel zu verlangen und habe weiterhin viele Stunden am Tag gearbeitet und mich nie bewusst geschont“, sagt Rainer Ziplinsky. „Die meiste Zeit fühlte ich mich auch gut. Nur bei körperlicher Belastung, wenn die Herzfrequenz anstieg, um den Körper mit mehr Sauerstoff zu versorgen, habe ich eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit gespürt. Das hat mich gestört.“ Sein Arzt riet ihm, das Vorhofflimmern mit Medikamenten zu behandeln. 

Rainer Ziplinsky steht in T-Shirt und kurzen Hosen im Ziel nachdem er erfolgreich einen Marathon gelaufen ist.  Bildquelle: privat Rainer Ziplinsky läuft seit 1968 – mit 70 sogar noch Marathon. Bildquelle: privat

Wie wird das Vorhofflimmern mit Medikamenten behandelt?

Als Standardtherapie gelten heute sogenannte Antikoangulanzien. Die hemmen die Blutgerinnung und reduzieren dadurch das Risiko eines Schlaganfalls. Außerdem werden Medikamente zur Herzfrequenz- und Rhythmuskontrolle eingesetzt. „Diese Wirkstoffe hatten für mich als aktiven Menschen erhebliche Nebenwirkungen“, erzählt Rainer Ziplinsky, der in einer normalen Woche zwischen 70 bis 80 Kilometern läuft. „Die Betablocker gelten zwar als gut verträglich. Mich haben sie aber dermaßen müde und energielos gemacht, dass damit kein Laufen mehr möglich war. Also: nicht mehr so, wie ich mir das vorstellte. Es war, als würde man beim Autofahren gleichzeitig aufs Gas und auf die Bremse drücken. Und von dem anderen Medikament wurde mir schwindelig.“ Mit dem intensiven Laufen aufzuhören, war für den Sportler keine Option. „Mir macht das Laufen Spaß, diese Freude an der Natur und das befriedigende Gefühl, wenn man sich körperlich ein bisschen verausgabt hat“, erklärt Ziplinsky. „Außerdem trat das Poltern ja nicht nur unter Anstrengung auf, sondern in jeder Situation: Auch wenn ich ganz normal auf dem Sofa saß und Fernsehen schaute. Das hat mich zunehmend belastet.“ Rainer Ziplinsky informierte sich, welche Möglichkeiten der Behandlung es außerdem gab – und stieß auf die sogenannte Katheterablation.

Was bewirkt die Katheterablation?

Bei der sogenannten Katheterablation verödet man gezielt die Areale im Herzen, die für die Rhythmusstörung verantwortlich sind. Seit einigen Jahren weiß man, dass die meisten dieser sogenannten „falschen Zündkerzen“ in den Lungenvenen sitzen. Werden sie durch die Verödung isoliert, treten bei 65 bis 85 Prozent der Betroffenen im Anschluss keine Rhythmusstörungen mehr auf. „Für mich war sofort klar, dass ich das machen würde, weil ich dachte: Das erleichtert mein Leben wieder“, sagt Ziplinsky. 2008 fand dann die erste Ablation statt. Über die Leistenvene führte der Kardiologe einen millimeterdünnen Katheter ein und verödete die elektrischen Störfelder im Herzen. Nach einem Tag im Krankenhaus konnte Rainer Ziplinsky nach Hause entlassen werden. „Und dann hatte ich erst einmal Ruhe“, sagt er.

Wie oft kann eine Katheterablation wiederholt werden?

Grundsätzlich gilt: Je jünger die Patientin oder der Patient bei der Katheterablation ist, desto größer ist die Chance, dass die Herzrhythmusstörung nicht mehr auftritt. Dagegen ist bei älteren Betroffenen, die bereits eine längere Zeit unter anhaltendem Vorhofflimmern gelitten haben, die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass mehrere Eingriffe nötig sind. „Bei mir trat das Vorhofflimmern nach vier Jahren, also 2012, erneut auf“, erzählt Rainer Ziplinsky. „Da habe ich mich relativ zügig wieder für die Ablation angemeldet. Es war zwar keine angenehme Vorstellung, dass da wieder in meinem Herzen gearbeitet werden sollte. Andererseits wusste ich ja, wie hilfreich das ist.“ Diesmal blieb Rainer Ziplinsky lange beschwerdefrei. „2021 hatte ich – als Neujahrsvorsatz – mein Lauftraining intensiviert und gemerkt, wie viel Spaß mir das wieder machte. Da kamen Gefühle von meiner früheren Zeit als Leistungssportler auf und ich beschloss: Mit 70 laufe ich nochmal einen Marathon!“.   

Kann Leistungssport das Vorhofflimmern verstärken?

2023 – Rainer Ziplinsky hatte bereits zwei Marathonläufe absolviert – trat das Vorhofflimmern erneut auf. Der Unternehmer vereinbarte daraufhin seinen dritten Termin für eine Katheterablation. „Vier Monate vor dem geplanten Eingriff war ich dann aber wieder vollkommen beschwerdefrei und diskutierte mit meiner Frau, ob ich das überhaupt noch einmal machen sollte“, erzählt Rainer Ziplinsky. Der behandelnde Kardiologe riet ihm dennoch zum Eingriff. Er sagte: „Wenn man Vorhofflimmern hat, wird es auch wieder auftreten.“ Also ging Rainer Ziplinsky erneut in die Klinik. „Aber diesmal war das Vorhofflimmern schon nach zehn Tagen wieder da – und hörte nicht mehr auf. Da war ich sehr enttäuscht.“ Vier Tage lang polterte sein Herz. Dann hatte der Unternehmer einen Termin zur Kardioversion. Durch eine elektrische Schockabgabe sollte das Herz wieder in seinen normalen Rhythmus gebracht werden. „In der Nacht zuvor hörte das Flimmern zwar wieder auf, sodass ich den Termin zur Kardioversion absagen konnte – doch leider kam das Vorhofflimmern immer wieder.“ Ziplinsky entschied sich für eine vierte Ablation. Im Februar 2024. „Diesmal sagten die Ärzte, sie hätten eine Vernarbung entdeckt, die nicht vom Veröden kam. Sie vermuten, dass sie mit meiner früheren intensiven Laufaktivität in Verbindung steht“, erzählt Ziplinsky.  

Wie intensiv darf ich mit Vorhofflimmern Sport treiben?

Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass regelmäßige gemäßigte Bewegung das Risiko reduziert, dass Vorhofflimmern erneut oder in einer starken Ausprägung auftritt. Das intensive Training von Leistungssportlern dagegen erhöht das Risiko. „Deshalb raten meine Ärzte mir, künftig moderat zu laufen – also keinen Marathon mehr“, sagt Ziplinsky. Der leidenschaftliche Läufer ist sich allerdings noch nicht sicher, ob er ihrem Rat folgen möchte. „Gerade kann ich noch nicht sagen, wie ich mich entscheiden werde. Ich wollte immer laufen, bis ich sterbe. Und eigentlich habe ich einen starken Willen, meine Ziele zu erreichen.“ Er sagt, dass er ein gutes Gefühl für seinen Körper hätte. Und ein tiefes Vertrauen in seine Kraft – auch wenn sein Herz manchmal aus dem Takt gerät. „Andererseits möchte ich meine Rhythmusstörung aber auch nicht wieder unterschätzen. Da muss ich noch einmal ein bisschen in mich gehen …“ Und nach dem Eingriff muss er nun ohnehin erstmal zwei Wochen pausieren. Bis der Zugang in der Leiste verheilt ist. 

Fragen an Dr. Bauer zu Sport für Vorhofflimmer-Patientinnen und -Patienten

Zum Experten

Dr. Pascal Bauer

Priv. Doz. Dr. Pascal Bauer ist Oberarzt am Universitätsklinikum Gießen, Leiter der Angiologie, Leiter der Sportkardiologie und kardiovaskulären Prävention sowie Sprecher der AG 32 Sportkardiologie. Für Herzmedizin.de beantwortet er Fragen zu Bewegung und Sport bei Vorhofflimmern.

Priv. Doz. Dr. Pascal Bauer lächelt in die Kamera.
Bildquelle: privat

Was ist der beste Schutz vor der Entstehung von Vorhofflimmern?

Grundsätzlich gelten für den Schutz von Vorhofflimmern die gleichen Empfehlungen wie für die Prävention von anderen Herz- Kreislauferkrankungen. Die Basis ist dabei ein gesunder Lebensstil. Dazu gehören eine gesunde Ernährung (zum Beispiel die mediterrane Ernährung), das Vermeiden von Übergewicht (BMI<25 kg/m2), eine ausreichende Schlafdauer (7 bis 9 Stunden pro Nacht), Nichtrauchen und eine regelmäßige körperliche Aktivität. Diese ist sogar eine der wichtigsten Maßnahmen, um der Entstehung von Vorhofflimmern vorzubeugen.

Kann Sport vor der Entstehung von Vorhofflimmern schützen?

Regelmäßige körperliche Aktivität und Sport sind wichtige und mächtige Werkzeuge, um der Entstehung von Vorhofflimmern vorzubeugen. Zum einen beeinflussen sie die wichtigsten Risikofaktoren für Vorhofflimmern (wie Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes mellitus) günstig und helfen, diese zu vermeiden. Zum anderen erkranken körperlich fitte Erwachsene deutlich seltener an Vorhofflimmern. Umgekehrt zeigen Untersuchungen, dass ein bewegungsarmer Lebensstil das Risiko für Vorhofflimmern bei Frauen und Männern um das zweieinhalbfache erhöht. Zudem konnte gezeigt werden, dass Bewegungsmangel ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Herz- Kreislauferkrankungen ist. 

Wie viel Sport sollte ich treiben, um die Entstehung von Vorhofflimmern zu verhindern?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Erwachsenen und älteren Menschen über 65 Jahren zur Vorbeugung von Herz- Kreislauferkrankungen 150 bis 300 Minuten aerobe Ausdaueraktivität pro Woche bei moderater Intensität (z. B. Walking, langsames Joggen, Radfahren, Schwimmen, Ergometertraining). Optional kann der Trainingsumfang auch 75 bis 150 Minuten pro Woche mit hoher Intensität (zum Beispiel schnelles Joggen) betragen. Es wird die regelmäßige Durchführung von 5 bis 7 Trainingseinheiten pro Woche empfohlen, wobei der Umfang langsam gesteigert werden sollte. Zusätzlich zur Ausdauerbewegung sollte man – idealerweise – an zwei Tagen der Woche Krafttraining mit moderater Intensität betreiben und dabei die großen Muskelgruppen beüben.

 

Beim Vorliegen von Bluthochdruck und/ oder Diabetes mellitus sollte dreimal pro Woche ein Krafttraining zur Stärkung der Muskulatur erfolgen. Älteren ab 65 Jahren werden an drei Tagen pro Woche zusätzlich Gleichgewichts- und Koordinationsübungen zur Sturzprävention angeraten. Diese Empfehlungen gelten auch für die Vorbeugung von Vorhofflimmern.

 

Allerdings zeigen Studien klar auf, dass bereits auch deutlich geringere Bewegungsumfänge das kardiovaskuläre Risiko senken und daher jeder Schritt zählt und zur Risikominimierung beiträgt. Auf der anderen Seite können die von der WHO empfohlenen Bewegungsumfänge auch mindestens um das Doppelte gesteigert werden, um weitere positive Effekte zu erzielen.

Kann ich auch mit Vorhofflimmern Sport treiben?

Ja, das sollte man sogar! Studien konnten zeigen, dass durch eine aerobe körperliche Aktivität mit moderater Intensität die Häufigkeit und die subjektiv erlebte Intensität von Vorhofflimmerepisoden reduziert und die Lebensqualität gesteigert werden kann. Bei Patienten mit Vorhofflimmern sollte die Trainingsdosis mit der behandelnden Ärztin/ dem behandelnden Arzt abgesprochen werden. Denn Medikamente, die häufig bei Vorhofflimmern eingesetzt werden, wie beispielsweise Betablocker, beeinflussen die Herzfrequenzregulation unter Belastung, so dass die Festlegung des optimalen Trainingspulses entsprechend angepasst werden muss.

Welche Rolle spielt Übergewicht bei der Entstehung von Vorhofflimmern?

Übergewicht ist ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung von Vorhofflimmern. Dabei scheint das sogenannte viszerale Fettgewebe („Bauchfett“) eine besondere Bedeutung zu haben, da dieses stark hormonell aktiv ist und kardiovaskuläre Erkrankungen begünstigt. Aktuelle Studien konnten zeigen, dass stark Übergewichtige (Body-Mass-Index >30) ein doppelt so hohes Risiko für Vorhofflimmern haben im Vergleich zu Normalgewichtigen.

 

Übergewichtige Patienten (mit einem Body-Mass-Index über 27), die unter Vorhofflimmern leiden, können durch den Verlust überflüssiger Pfunde enorme Vorteile für ihre Gesundheit erzielen. Ein nachhaltiger Gewichtsverlust von mehr als 10 Prozent des Ausgangsgewichtes führte in einer Studie bei Übergewichtigen mit Vorhofflimmern nach 5 Jahren zu einer Vorhofflimmerfreiheit von 46 Prozent! Damit darf man eine nachhaltige Gewichtsreduktion bei Übergewichtigen als potentes Antiarrhythmikum bezeichnen.

 

Aber auch krankheitsbedingte, strukturelle Veränderungen des Herzens bilden sich bei normalgewichtigen Patienten eher wieder zurück als bei Übergewichtigen. Zudem werden mit der Reduktion des Übergewichtes auch andere klassische Risikofaktoren positiv beeinflusst, beispielsweise resultiert hieraus auch eine effektive Blutdrucksenkung. Mit weniger Gewicht dürfte es Patienten zudem leichter fallen, sich regelmäßig zu bewegen und sportlich aktiv zu sein. 

Kann Hochleistungssport zu einem vermehrten Auftreten von Vorhofflimmern führen?

Verschiedene Studien deuten darauf hin, dass langjährig ausgeübter intensiver Ausdauersport bei Männern zu einem vermehrten Auftreten von Vorhofflimmern führen kann. Entsprechendes wurde bei Frauen bisher noch nicht nachgewiesen, wobei dies an der geringen Anzahl an Athletinnen in den Studien liegen kann. Auch wenn das Risiko für Vorhofflimmern nach den bisherigen Erkenntnissen für langjährig intensiv Ausdauersporttreibende Männer ca. 5-fach erhöht erscheint, lässt sich aufgrund der geringen Fallzahlen nicht genau sagen, ab welcher Belastungsintensität und -dauer dieses Risiko steigt. Leider weiß man auch noch nicht sicher, was die Ursache ist. 

Welche Veränderungen können durch den Hochleistungssport im Herzen ausgelöst werden?

Derzeit wird diskutiert, ob durch die besonders starke körperliche Anstrengung eine Fibrose entsteht, also eine krankhafte Vermehrung von Bindegewebe, die zur Entwicklung von Vorhofflimmern führen könnte – zumindest zeigt sich, dass bei Menschen mit einer Fibrose in den Vorhöfen die Wahrscheinlichkeit, dass ein Vorhofflimmern auftritt, erhöht ist.

 

Dabei rücken auch die zu geringen Erholungszeiten zwischen intensiven und ausdauernden Trainingseinheiten – wie sie typischerweise im Leistungssport vorkommen – in den Fokus.

 

Es gibt aber auch Hinweise, dass die durch den intensiven Ausdauersport vergrößerten Vorkammern das Auftreten von Vorhofflimmern fördern können. Des Weiteren werden Veränderungen des autonomen Nervensystems und genetische Faktoren diskutiert, die begünstigend wirken könnten. 

Was würden Sie einem Hochleistungssportler empfehlen?

Auch bei Leistungssporttreibenden sollte bei der Detektion von Vorhofflimmern zunächst eine genaue kardiologische Abklärung zum Ausschluss einer strukturellen Herzerkrankung erfolgen. Ein bewährtes – aber bei Leistungssporttreibenden unbeliebtes – Mittel zur Senkung der Vorhofflimmerlast besteht in der Reduktion des Trainingspensums. 

 

Gerade für Berufssportler kommt allerdings diese Maßnahme oft nicht in Frage. Eine medikamentöse antiarrhythmische Therapie ist bei Athletinnen und Athleten allerdings sehr komplex, da beispielsweise Betablocker aufgrund der ohnehin vorhandenen Neigung zu niedrigen Ruheherzfrequenzen schlecht vertragen werden, zum anderen aber auch die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Weiterhin muss berücksichtigt werden, dass Betablocker in manchen Sportarten auf der Dopingliste stehen. Andere Medikamente können andere Herzrhythmusstörungen begünstigen und dürfen nur im zeitlichen Abstand zu intensiven Trainingsbelastungen eingenommen werden. Daher ist heute gerade bei Wettkampf- und Berufssportlern die Katheterablation die Therapie der Wahl. Diese ist auch bei Leistungssporttreibenden eine effektive Methode, um das Vorhofflimmern zu behandeln. Nach erfolgter Katheterablation können Leistungssporttreibende in der Regel nach 2 Wochen wieder mit dem Training beginnen.   

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