In unserer Reihe "Quick Dive" stellen die Autorinnen und Autoren von Publikationen medizinischer Fachgesellschaften prägnant die wichtigsten Hintergründe und Inhalte der jeweiligen Veröffentlichung vor. Dieses Mal wird eingetaucht in:
In unserer Reihe "Quick Dive" stellen die Autorinnen und Autoren von Publikationen medizinischer Fachgesellschaften prägnant die wichtigsten Hintergründe und Inhalte der jeweiligen Veröffentlichung vor. Dieses Mal wird eingetaucht in:
10.03.2025 | Verfasst von: T. Lange, N. Abanador-Kamper, P. Bernhardt, O. Bruder, A. Ghanem, S. Kelle, G. Korosoglou, E. Nagel, W. Rottbauer, A. Schuster, P. Sommer, A. Linke, A. Yilmaz, J. Schulz-Menger
Von:
Martin Nölke
HERZMEDIZIN-Redaktion
22.04.2025
Bildquelle (Bild oben): vovan / Shutterstock.com
Was sind Anlass und Ziel der Publikation?
Die kardiale MRT (k-MRT) hat nicht nur eine wachsende Bedeutung bei Diagnostik und Therapieführung kardiologischer Patientinnen und Patienten erlangt, sondern erscheint in vielen Leitlinien auch als Level-I-Indikation. Entsprechend erscheint es notwendig, die Möglichkeiten der Methode zielgerichtet darzustellen. Ein wesentlicher Punkt ist natürlich, dass die k-MRT innerhalb der diagnostischen Kette und nicht on top angewendet wird. In dieser Publikation werden die Einsatzgebiete im Rahmen von kardiologischen Interventionen dargestellt. Es werden dabei prä-, peri- und postprozedurale Aspekte erläutert. Jede bildgebende Methode in der Kardiologie muss auf die Patientinnen und Patienten ausgerichtet sein und dem klinischen Bild entsprechend angepasst und interpretiert werden. Das heißt, technisches Wissen und diagnostische Aspekte sind auch bei innovativen Methoden nur ein Teil bei der Anwendung, entscheidend ist die Einordnung in den klinischen Kontext mit kardiologischem Fachwissen. Ziel ist es hier, gemeinsam mit der „Schwesterpublikation“ zum Kardio-CT diese Notwendigkeit zu unterstreichen. Wir hoffen, unseren Kolleginnen und Kollegen damit ein Handwerkszeug zur Verfügung stellen zu können, mit dem eine Einordnung besser gelingt.
Was sind die wichtigsten Take-Home Messages?
Was sind Herausforderungen bei der Umsetzung und mögliche Lösungen?
Aktuelle Herausforderungen sind insbesondere:
Welche Punkte sind offengeblieben?
Es besteht ein Mangel an hochvolumigen prospektiven multizentrischen Studien. Insbesondere im Hinblick auf neuere interventionelle Verfahren ist mehr Evidenz notwendig.
Ausblick: Welche Entwicklungen zum Thema zeichnen sich ab?
In vielen Ländern gibt es selbstverständlich eine Erstattung der Leistung, während in Deutschland der G-BA-Prozess erst unterwegs ist. Die DGK unterstützt dabei diesen Prozess. Es gibt darüber hinaus zunehmend internationale multizentrische Anstrengungen, um mehr Evidenz zu generieren und die deutsche k-MRT-Community spielt dort eine entscheidende Rolle.
Wichtig ist, dass bei nahezu allen Guidelines die k-MRT als selbstverständliche diagnostische Methode angesehen wird. Es ist daher zu erwarten, dass dies auch in den ESC-Leitlinien 2025 weiter ausgebaut und die k-MRT ein Routinetool in der Patientenversorgung werden wird. Im richtigen klinischen Kontext eingesetzt und angewandt kann es folglich auch zu Kostenreduktionen im Gesundheitswesen führen und durch die Möglichkeiten der Früherkennung einen entscheidenden Beitrag zur Gesundheitsprävention und folglich besserer Patientenversorgung leisten.
Literaturnachweis:
Lange T., Abanador-Kamper N., Bernhardt P., et. al. DGK-Positionspapier zur Schnittbildgebung Teil II: Kardiale Magnetresonanztomographie zur periprozeduralen Planung und Durchführung von kardialen Interventionen. Kardiologie 2025 · 19:147–159. https://doi.org/10.1007/s12181-025-00727-x
Leitlinien sind für Ärztinnen und Ärzte eine wichtige Stütze im klinischen Alltag, um ihre Patientinnen und Patienten nach neuestem Stand der Wissenschaft bestmöglich zu behandeln. Dabei dienen die Leitlinien als verlässliche Handlungsempfehlungen in spezifischen Situationen.
Pocket-Leitlinien sind Leitlinien in kompakter, praxisorientierter Form. Bei Übersetzungen von Pocket-Leitlinien der ESC werden alle Empfehlungsklassen und Evidenzgrade der Langfassung übernommen.
Master Pocket-Leitlinien stellen eine Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte der Leitlinienempfehlungen in Form von grafischen Diagnose- und Therapiealgorithmen dar. Als Quelle der Empfehlungen dienen dabei vorwiegend die nach strengen wissenschaftlichen Kriterien erstellten Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) sowie deren deutsche Übersetzung durch die DGK.
CardioCards behandeln im Wesentlichen Themen der Diagnostik und Akuttherapie für den ambulanten Bereich. Hier werden die essenziellen Informationen von Leitlinien komprimiert und übersichtlich zusammengefasst.
Kommentare beinhalten Hinweise, wie sich die neuen von den alten Leitlinien unterscheiden, Hinweise auf wesentliche Neuerungen, die seit dem Erscheinen der ESC-Leitlinien bekannt geworden sind, Diskussion kontroverser Empfehlungen in den ESC-Leitlinien sowie Möglichkeiten und Grenzen der Leitlinienumsetzung im Bereich des deutschen Gesundheitswesens.
Ein Positionspapier behandelt eine Fragestellung von großem allgemeinen Interesse, für die keine aktuelle Leitlinie vorliegt.
Bei einem Konsensuspapier handelt es sich um ein von mehreren Fachgesellschaften getragenes Statement.
Diese Veröffentlichungen enthalten Empfehlungen einer DGK-Arbeitsgruppe zu einer speziellen Frage von großem Interesse.
Stellungnahmen der DGK beziehen sich auf gesundheitspolitische Fragestellungen und erfolgen durch den Vorstand, gemeinsam mit Kommissionen und Projektgruppen. Sofern möglich und sinnvoll, werden auch Fachgesellschaft-übergreifende Stellungnahmen ausgearbeitet.
Ein Manual ist eine praktisch orientierte Expertenempfehlung für wesentliche kardiovaskuläre Prozeduren.