Warum ist Ihnen der Austausch mit dem kardiologischen Nachwuchs wichtig?
Pott: Als zukünftiger Chefarzt einer Abteilung möchte ich wissen, was die jungen Leute heute bewegt, um möglichst attraktiv für den ärztlichen Nachwuchs zu sein! Hier hat sich in den letzten Jahren hinsichtlich der Erwartungen und Ansprüche an das Arbeits- und Privatleben doch einiges verändert. Der Austausch mit jungen Leuten hilft mir, dabei eigene Denkmuster immer wieder zu hinterfragen.
Wird das das Mentoring-Programm gut angenommen?
Rybak: Gemessen an dem recht kurzen Zeitraum sind wir mit der Entwicklung nicht unzufrieden, aber wir würden uns natürlich eine weitere Verbreitung dieser großen Chance für unseren kardiologischen Nachwuchs wünschen.
Gibt es genug Mentor:innen?
Rybak: Aktuell stehen den potenziellen Mentees 35 Mentor:innen aus Grundlagenforschung, Klinik und Niederlassung beratend zur Seite. Wir freuen uns aber über jeden Neuzugang!
Welche Voraussetzungen sollten Mentor:innen mitbringen?
Rybak: Ein Mentor sollte bereit sein, seine fachliche Expertise und sein informelles Wissen an junge Kolleginnen und Kollegen weiterzugeben. Ihm muss die Förderung des kardiologischen Nachwuchses wichtig sein. Das setzt ein hohes Maß an persönlicher Bereitschaft voraus, was dann auch einen nicht unerheblichen Zeitfaktor bedeutet.
Wie unterscheidet sich das Speed-Mentoring im Vergleich zum langfristigen Mentoring-Programm der DGK?
Rybak: Nicht jeder junge Kollege weiß schon genau, welchen beruflichen Weg er einschlagen wird. Hier bietet das Speed-Mentoring die exzellente Möglichkeit, unverbindlich mit mehreren Mentoren in einem kurzen Zeitraum zu sprechen. Das klassische Mentoring-Programm sieht die Begleitung des Mentees über einen längeren Zeitraum mit Betreuung durch eine „feste“ Begleitung und einer klaren Zielsetzung vor.
Dr. Tennigkeit, wäre das für Sie auch interessant?
Tennigkeit: Auf jeden Fall! Das Speed-Mentoring hat mir die Bedenken genommen, dass ich in das langfristige Mentoring nicht reinpassen würde oder geschweige denn zu jung dafür wäre. Sich mit den eigenen Karrierezielenin solchen Veranstaltungen auseinanderzusetzen und darüber noch zu reden, schärft das Bewusstsein dafür, wo man steht, wo man hin möchte, und hilft, sich Rat zu holen, was noch erforderlich ist, um weiterzukommen. Gerade zu Beginn der Karriere ist das langfristige Mentoring ein super Förderinstrument.
Würden Sie das Speed-Mentoring auch Ihren Kolleginnen und Kollegen empfehlen?
Tennigkeit: Ich habe direkt die Werbetrommel unter meinen Kolleg:innen gerührt und ich glaube, dass das Klinikum Brandenburg unter den Teilnehmenden im nächsten Jahr sicherlich noch stärker vertreten sein wird bei dieser tollen Veranstaltung.
Das heißt, es wird bei der Jahrestagung wieder ein Speed-Mentoring geben?
Rybak: Unsere aktuelle Planung sieht vor, nach der Jahrestagung ein Online-Speed-Mentoring anzubieten. Zu den Herztagen wird es in Bonn wieder die Möglichkeit geben, die „Wunsch-Mentor:innen“ persönlich zu treffen. Diesbezügliche Informationen wird es rechtzeitig auf unserer Homepage, über den DGK-Newsletter und natürlich über die Social-Media-Kanäle der Young DGK geben.