Neben der Implementierung eines gesunden Lebensstils sind bei FH Statine die „Mittel der ersten Wahl“, so die DGK. Dabei gelte das Prinzip „je früher, desto besser“, um das Risiko der Betroffenen auf das Risiko der Normalbevölkerung zu senken. Die DGK sieht die Indikation zur Statintherapie bei den betroffenen Kindern bereits ab dem 8. Lebensjahr. Die Fachgesellschaft erklärt, dass Statine im Kindesalter als effektiv und sicher gelten, teils bereits ab dem 6. Lebensjahr zugelassen sind und dass ab einem Alter von 10 Jahren alle Statine verordnet werden können. Die DGK weist jedoch darauf hin, dass eine Statin-Therapie im Kindesalter nur nach genetischer FH-Diagnostik angezeigt ist, da nur in diesem Fall der Nutzen erwiesen ist.
Auch wenn klinische Studien aufgrund des erforderlichen Beobachtungszeitrum von mindestens 30 Jahren fehlen und schwer umsetzbar seien, würden Langzeit-Daten bei FH eine erhebliche Risikoreduktion durch die Statin-Behandlung ab Kindesalter nahelegen: Von 156 unbehandelten Menschen starben 11 vor dem 40. Lebensjahr an Herzinfarkten, in der behandelten Gruppe niemand. Auch im Vergleich von behandelten Kindern zu den unbehandelten Eltern zeigte sich ein deutlich gesunkenes Risiko für schwerwiegende Ereignisse, dem Niveau der Normalbevölkerung entsprechend, so die DGK.
Zudem verweist die Fachgesellschaft auf die Erfahrungen aus der VRONI-Studie, die eine breite Akzeptanz seitens der Kinder, Eltern sowie der Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte zeigen, sowohl hinsichtlich Blutabnahme und genetischer Testung als auch im Hinblick auf eine Statintherapie ab dem 8. Lebensjahr. Über 97 % der Eltern stimmten einer Teilnahme im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung zu und nutzte die Chance der Früherkennung.