Erkrankungen der Herzklappen teilt man in verschiedene Schweregrade ein – also beispielsweise in leicht-gradig, mittelgradig und hochgradig. Von dieser Einordnung hängt es ab, welche Therapien den Patientinnen und Patienten empfohlen werden. „In dieser neuen Studie hat man nun festgestellt, dass Erkrankungen der Triskuspidalklappe bei Frauen häufig zu spät erkannt werden, weil die Grenzwerte für Männer stimmen, für Frauen aber nicht passen“, erklärt Dr. Seegers. „Wenn man bei Frauen den Schweregrad erreicht, der eine Intervention rechtfertigt, hat schon ein Umbau des Herzens stattgefunden. Meinen Patientinnen erkläre ich immer: Das ist wie das T-Shirt, das ausgeleiert ist. Das zieht sich dann nicht mehr zusammen.“ Das heißt: Die Frauen profitieren dann nicht mehr von dem Eingriff, sondern leiden weiterhin unter Beschwerden wie Luftnot. „Diese Studie zeigt sehr gut, dass das Frauenherz nicht einfach ein kleines Männerherz ist, sondern, dass auch die strukturellen Dimensionen sich unterscheiden – und Frauen daher eigene Grenzwerte brauchen“, erklärt Dr. Seegers.