Was macht eine gute kardiologische Rehaklinik aus?
Die Qualität einer kardiologischen Rehaklinik lässt sich an verschiedenen objektiven sowie subjektiven Kriterien festmachen. Hierzu gehören unter anderem gut ausgebildetes medizinisches Personal, moderne diagnostische Geräte, zeitgemäße Therapieansätze und eine auf die Patientinnen und Patienten abgestimmte ganzheitliche Betreuung. „Das Wichtigste ist, dass die kardiologische Rehabilitation den Patientinnen und Patienten hilft. Dass es ihnen danach körperlich besser geht und ihre Ängste sowie Sorgen kleiner geworden sind. Eine gute Klinik führt zu einem solchen Behandlungserfolg“, sagt Dr. Melanie Hümmelgen, Chefärztin der Kardiologie und Ärztliche Direktorin der Mühlenbergklinik Holsteinische Schweiz, Bad Malente.
Wie finden Patientinnen und Patienten eine gute kardiologische Rehaklinik?
Holen Sie sich bei der Suche nach einer passenden Rehaklinik Hilfe ins Boot. Fragen Sie Ihr Umfeld: Vielleicht haben Freunde oder Verwandte bereits Erfahrungen mit einem Rehabilitationszentrum in Ihrer Nähe gemacht. Darüber hinaus kann Ihnen Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr Arzt helfen: „Fragen Sie Ihren Hausarzt oder Ihre Kardiologin, welche Klinik er oder sie Ihnen empfehlen würde“, rät Dr. Hümmelgen. „So erfahren Sie, welche Einrichtungen einen guten Ruf genießen und ob andere Patientinnen und Patienten dort zufrieden waren.“ Überprüfen Sie zudem, ob die Klinik entsprechende Zertifizierungen sowie die passende fachliche Expertise aufweist. Einen Überblick über zertifizierte kardiologische Rehabilitationskliniken und Rehabilitationszentren in Deutschland liefert Ihnen das Verzeichnis der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e.V. (DGPR).
Wie lassen sich kardiologische Rehakliniken miteinander vergleichen?
Aus Patientensicht ist es meist schwierig, unterschiedliche Rehakliniken miteinander zu vergleichen. Hier hilft es, dass die meisten Einrichtungen heutzutage über eine Internetpräsenz verfügen. Dort können Sie sich über die Behandlungsschwerpunkte der jeweiligen Klinik informieren. Des Weiteren finden Sie auf dem Portal der Deutschen Rentenversicherung Rehazentren, die gewisse Qualitätsstandards erfüllen. Auf dem Portal wird unter anderem die statistische Qualität der jeweiligen Fachabteilungen aufgelistet. Diese bemisst sich nach Parametern wie der therapeutischen Versorgung, dem subjektiven Behandlungserfolg und der Behandlungszufriedenheit der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden. „Durch die Zusammenfassung der Ergebnisse im Parameter Qualität wird ein direkter Vergleich von Reha-Einrichtungen ermöglicht“, heißt es vonseiten der Deutschen Rentenversicherung.
Erhalten alle Bedürftigen einen Reha-Platz?
In Deutschland haben grundsätzlich alle Versicherten, die aufgrund einer kardiologischen Erkrankung Rehabilitationsbedarf haben, auch Anspruch auf einen Rehaplatz. Die konkrete Verfügbarkeit hängt jedoch davon ab, ob eine Klinik einerseits über die nötigen Kapazitäten verfügt und andererseits ein zur Erkrankung passendes Behandlungskonzept hat. Vorrang haben jene Patientinnen und Patienten, die akute Beschwerden oder erst kürzlich eine Operation überstanden haben. Um für eine Rehabilitation infrage zu kommen, müssen Sie zudem einen Antrag bei dem entsprechenden Kostenträger stellen: „Als grobe Faustregel gilt: Wenn Sie berufstätig sind, ist meistens die Rentenversicherung der Kostenträger. Sind Sie berentet oder erst seit Kurzem berufstätig, ist es die Krankenkasse. Es kommt also auf Ihre individuelle Situation an“, erklärt Dr. Hümmelgen. „Falls Sie gerade im Krankenhaus sind, etwa wegen einer Herz-Operation, übernimmt der Sozialdienst den Antrag auf Rehabilitation für Sie. Ansonsten helfen Ihnen die Hausärztin oder der Hausarzt mit der Antragstellung.“