Die Punktion erfolgt unter Ultraschallkontrolle subxiphoidal, parasternal oder apikal.
1. Vorbereitung:
Sterile Abdeckung, Patienten-Monitoring, ggf. Sedierung (empfohlen). Bereitstellung des Materials (18G-Nadel, Seldinger-Set). Echokardiographische Darstellung des Ergusses mit Planung des Punktionswegs.
2. Punktion:
Nach Sicherung des Zugangswegs (ohne Organüberlappung) erfolgt die ultraschallgestützte Punktion subxiphoidal zwischen Xiphoid und linkem Rippenbogen im Winkel von 30–45° zur Haut Richtung linke Schulter, unter kontinuierlicher Aspiration. Apikal erfolgt die Punktion oberhalb der Rippe (Schutz neurovaskuläres Bündel), parasternal ist auf die A. mammaria interna mittels Duplex-Sonographie zu achten.
3. Die Bestätigung der Nadelposition:
Die Nadellage wird sonographisch bestätigt, ggf. mittels Bubble-Test (in Kochsalzlösung erzeugte Luftbläschen werden injiziert, hyperechogener Kontrast im Perikardraum sichtbar). Zusätzlich kann bei chronischen Ergüssen eine Blutgasanalyse mit Hämoglobinbestimmung erfolgen.
Cave: Postoperative Ergüsse können hämoglobinreich sein, typischerweise mit erhöhtem Laktat. Ergebnis stets klinisch interpretieren!
4. Drainage:
Bei korrekter Lage wird ein weicher Draht über die Nadel in den Perikardraum eingeführt, die Nadel entfernt, ein kleiner Hautschnitt gesetzt, ggf. ein Dilatator verwendet und ein weicher Katheter (meist ein Pigtail-Katheter ggfs. mit Schleusensystem) in Seldinger-Technik angebracht.
5. Nachsorge:
Es sollten engmaschige Kontrollen via Echokardiographie sowie Aspirationen erfolgen. Die Vitalzeichen sollten durchgehend überwacht werden. Bei Verdacht auf Infektion oder Malignität sollte das Punktat zur Erregerdiagnostik und Zytologie eingeschickt werden. Bei chronischen Ergüssen kann erwogen werden, den Katheter direkt im Anschluss an die Punktion zu entfernen. Bei akuten oder blutigen Ergüssen sollte der Katheter belassen werden, und neben der Kontrolle der Vitalparameter regelmäßige Aspirationen mit Dokumentation der Fördermenge erfolgen.