Menschen mit Herzinsuffizienz stehen nach einer Dekompensation vor großen Herausforderungen. Häufig ist die Psyche durch den lebensbedrohlichen Zustand angeschlagen, der Körper hat gelitten und der Alltag zu Hause scheint nicht schaffbar. „Hier setzt die kardiologische Reha an“, erklärt Prof. Dr. med. Rainer Hambrecht, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II – Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin am Klinikum Links der Weser in Bremen. „Sie hilft den Betroffenen dabei, besser zu verarbeiten, was geschehen ist und zu begreifen, was sich in ihrem Leben ändern muss, um erneute Dekompensationen zu verhindern.“ Deshalb erhielten alle Betroffenen standardmäßig das Angebot einer solchen Anschluss-Reha. Doch angenommen wird es viel zu selten: Weniger als zehn Prozent der Patientinnen und Patienten entscheiden sich in Deutschland dafür. Eine vertane Chance, sagt der Kardiologe. „Eine zeitnahe kardiologische Reha kann weitere Krankenhausaufenthalte verhindern, die körperliche Belastbarkeit und die Lebensqualität stärken sowie die Prognose der Betroffenen verbessern.“