Zur Entwicklung von „Coping“-Strategien verwies Kindermann auf die drei Ebenen des Stressgeschehens, die gleichzeitig Ansatzpunkte für die Stressbewältigung seien:
- die Stressoren,
- die persönlichen Stressverstärker
- und die Stressreaktion.3
Stressoren sind externe, situative Faktoren, wie beispielsweise Leistungsanforderungen, Arbeitslast, soziale Konflikte oder Zeitdruck. Hier setzt das instrumentelle Stressmanagement an, z. B. Zeitplanung oder Priorisierung.
Unter persönliche Stressverstärker fallen beispielsweise Ungeduld, Perfektionismus, Kontrollstreben oder Einzelkämpfertum. Daraus ergibt sich eine individuelle Wahrnehmung und Interpretation: "Es ist von Person zu Person unterschiedlich, was wir als Stress empfinden und in welchem Ausmaß", sagte Kindermann. Beim mentalen Stressmanagement geht es deshalb z. B. um Einstellungsänderung, positive Selbstinstruktion, Relativieren und Distanzieren sowie Sinngebung.
Die Stressreaktion besteht aus körperlicher, emotionaler, mentaler und verhaltensbezogener Aktivierung. Ansatzpunkt ist hier das regenerative Stressmanagement, z. B. Entspannungstraining, Sport und Bewegung, Pflege von Hobbys sowie ausreichende Pausen.