Das neue Jahr ist immer ein guter Anlass, um Lebensstilmodifikationen zu initiieren.
Aber viele Menschen fangen gar nicht erst an, weil sie denken: „Das schaffe ich ohnehin nicht: Gewicht abnehmen, fast jeden Tag Sport und 6–8 Stunden Schlaf pro Nacht.“
Einige Studien aus dem letzten Jahr zeigen allerdings, dass auch „kleine Schritte“ einen präventivmedizinischen Effekt haben:
Wer sich unter der Woche nicht zu Sport motivieren kann, sollte es als „Weekend-Warrior“ am Wochenende probieren. Und selbst wenn es dadurch nicht zu einer Gewichtsabnahme kommt, führt die körperliche Aktivität nach einer aktuellen Arbeit aus Nature Metabolism doch immerhin zu positiven Veränderungen des Bauchfettgewebes, das ja kardiometabolisch ein wichtige Rolle spielt. Diese Studienergebnisse können helfen, nicht zu früh die Motivation zu körperlicher Aktivität zu verlieren.
In der Raucherentwöhnung sollte man hingegen kompromisslos beraten. Bei jeder Konsultation sollte klar gemacht werden, dass der komplette Rauchstopp das Ziel ist. „Teachable moments“ wie die Diagnose einer koronaren Herzkrankheit sollten genutzt werden. Patientinnen und Patienten (und am besten auch die Angehörigen) müssen klar vermittelt bekommen, dass ein Rauchstopp zu enormen prognostischen Verbesserungen führt und dass hierbei keine Kompromisse zu machen sind.
Ein Trost für diejenigen, die (z. B. berufsbedingt) keinen regelmäßigen ausreichenden Nachtschlaf finden: Nachhol-Schlaf am Wochenende scheint das kardiovaskuläre Risiko zu senken. Allerdings hat diese Studie gewisse methodische Limitationen und es sollte das Ziel bleiben, einen regelmäßigen Schlafrhythmus anzustreben.
Auch als Ärztinnen und Ärzte sollten wir versuchen, mit gutem Beispiel voranzugehen; insofern können die Tipps auch für uns selbst hilfreich sein – in diesem Sinne: allen ein frohes, gesundheitsförderliches neues Jahr!