Mehrere Wirkstoffe zur Senkung der Lp(a)-Spiegel sind derzeit in der Entwicklung. Für den siRNA-Wirkstoff Zerlasiran wurden positive Daten der Phase-2-Studie ALPACAR bereits veröffentlicht: Über 48 Wochen senkte Zerlasiran den medianen Lp(a)-Spiegel um 90 %.3 Die Studie wurde über 60 Wochen fortgesetzt. Es gibt aber viel Konkurrenz: Derzeit laufen 3 Phase-3-Studien zu weiteren Lp(a)-senkenden Wirkstoffen: 2 siRNA-Wirkstoffe Olpasiran (OCEAN(a) bis 2026) und Lepodisiran (ACCLAIM-Lp(a) bis 2029) sowie das Antisense-Oligonukleotid Pelacarsen (HORIZON bis 2025).4-6
Ein weiterer Lp(a)-senkender Wirkstoff mit anderem Wirkmechanismus ist Muvalaplin. Es handelt sich um ein Small Molecule, das die Bindung der Lp(a)-Untereinheiten hemmt. Im Gegensatz zu den siRNA-Wirkstoffen wird Muvalaplin oral eingenommen. In der Phase-2-Studie KRAKEN wurde die Behandlung mit Muvalaplin (1 x tgl.) über 12 Wochen untersucht.
Auch für die Phase-3-Studie BROOKLYN sind bereits erste positive Ergebnisse bekannt: Obicetrapib senkte den LDL-C-Wert um 41,5 % in Woche 52 vs. Placebo bei heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie (HeFH).7 Obicetrapib ist der letzte verbleibende Hoffnungsträger aus der Klasse der selektiven Cholesterylester-Transferprotein (CETP)-Hemmer und könnte als Add-on zu Statinen für die weitere Senkung der Lipidwerte in Betracht kommen. Der PCSK9-Inhibitor Evolocumab senkt ebenfalls LDL-C-Spiegel in Kombination mit Statinen und stabilisiert Plaques. Allerdings gibt es Personen, die kaum oder gar nicht von Evolocumab profitieren. Die genotypische Charakterisierung zur Identifikation von Prädiktoren für das Ansprechen auf Evolocumab, ist das Ziel von YELLOW III. Mit Hilfe von Deep-Learning-Modellen sollen Biomarker-Tests entwickelt werden zur Vorhersage, wer von welchen unterschiedlichen Ansätzen zur Lipidsenkung profitieren kann.