Ist Fleisch wirklich nicht gesund fürs Herz?

Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland isst bewusst weniger tierische Lebensmittel, etwa jeder Zehnte verzichtet gänzlich auf Fleisch. Das tut nicht nur Natur und Nutztieren gut, sondern auch dem Herz. Aber sollte Fleisch in Hinblick auf die Herzgesundheit wirklich vollständig weggelassen werden?

Von Redaktion Herzmedizin

 

20.03.2023

 

Bildquelle (Bild oben): iStock / gilaxia

 

Studien haben bewiesen, dass sich die fleischarme Ernährung positiv auf das Herz auswirken kann. Aktuell sehen Expertinnen und Experten sogar einen Zusammenhang zwischen einem Stoffwechselprodukt, das vor allem durch das Essen von Fleisch entsteht, und einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten. Aber was bedeutet das für unseren Fleischkonsum? Sollte man ihn ganz einstellen oder ist ein reduzierter und bewusster Fleischkonsum noch okay? Und welche Ernährung ist wirklich gesund fürs Herz?

Welches Risiko birgt Fleischkonsum für den Körper?

Der Fleischkonsum in Deutschland beträgt in einer Woche durchschnittlich 1,15 Kilogramm pro Person. Das ist wesentlich mehr, als die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt. Eine komplexe Langzeitstudie liefert weitere Argumente für eine fleischarme Ernährung: Das Essen von Fleisch führt zu einer erhöhten Menge des Stoffwechselprodukts Trimethylamin-N-Oxid (TMAO). Und ein erhöhter TMAO-Spiegel steht in Verbindung mit einem größeren Risiko für koronare Herzkrankheiten. Kurz: Vermehrter Fleischkonsum kann die Herz-Kreislauf-Gesundheit beeinträchtigen.

Was ergaben Studien über die Ernährung mit Fleisch?

Generell wächst das Interesse an gesunder Ernährung, was immer mehr Menschen zu reduziertem Fleischkonsum oder gar kompletten Verzicht bewegt. Was aber ist nun richtig und wirklich gesund fürs Herz? Sollte man komplett auf Fleisch verzichten?

 

Die Antwort ist ein ganz klares: Es kommt darauf an. Die Studie zeigte keine unmittelbaren klinischen Konsequenzen. Sie liefert aber zumindest weitere Argumente für eine eher fleischarme, gemüsereiche Ernährung. Und auch auf der Basis einer weiteren Studie sind sich Expertinnen und Experten einig: Empfehlungen zum Ernährungsverhalten sollten vom Gesundheitszustand und den Risikofaktoren einer Person abhängig gemacht werden. 

Welche Ernährung ist fürs Herz empfehlenswert?

Auf eine herzgesunde Ernährung sollte im besten Fall immer geachtet werden. Als Orientierung für die richtige herzgesunde Ernährung werden die mediterrane oder die DASH-Diät empfohlen. Sie helfen zum einen, die Risikofaktoren wie zu hohen Cholesterinspiegel, Übergewicht und Bluthochdruck zu reduzieren. Zum anderen wirken die speziellen Kombinationen der empfohlenen Nährstoffe der Entstehung von Herzinfarkten und Atherosklerose entgegen.

Was sind DASH-Diät und mediterrane Ernährung?

DASH steht für Dietary Approaches to Stop Hypertension – also Ernährungstipps zur Senkung des Bluthochdrucks. Generell ist die Ernährung während der DASH-Diät reich an Obst, Gemüse und vollwertigen Getreidesorten sowie Fisch, Geflügel, fettarmen Milchprodukten, Hülsenfrüchten und pflanzlichen Ölen. Wenig auf den Tisch kommen dagegen Lebensmittel mit einem hohen Anteil gesättigter Fettsäuren wie fettes Fleisch, Vollmilchprodukte und Öle wie Kokos-, Palm- oder Palmkernöl. Softdrinks und Süßigkeiten sind ebenfalls in Maßen zu genießen.

 

Bei der mediterranen Ernährung kommen überwiegend pflanzliche Produkte und wenig verarbeitete Nahrungsmittel auf den Teller. Dabei steht Fisch deutlich häufiger auf dem Plan als Fleisch. Besonders und etwas ungewöhnlich: Jeden Tag gibt es mindestens vier Esslöffel Olivenöl.

Diese Seite teilen