Ausdauersport ist einer der wichtigsten Faktoren, um Herzkrankheiten vorzubeugen. Extremer Ausdauersport kann in seltenen Fällen das Herz vergrößern – dann spricht man von einem Sportlerherz, Sportherz oder Athletenherz. Das Gewicht des Herzmuskels steigt, es kann während des Sports mehr Blut pumpen und somit den Körper auch mit mehr Sauerstoff versorgen. In Ruhephasen hingegen schlägt es häufig besonders langsam: etwa 40- bis 50-mal pro Minute, während es bei normalen Herzen 60 bis 80 Schläge sind.
Wie entsteht ein Sportlerherz?
„Ein Sportlerherz entwickelt sich, wenn das Herz über eine längere Zeit einer hohen Belastung ausgesetzt ist“, erklärt Prof. Martin Halle, Ärztlicher Direktor an der Medizinischen Universitätsklinik Klinikum rechts der Isar an der Technischen Universität München. „Wenn das Herz ein oder zwei Stunden am Tag mit einer höheren Herzfrequenz mehr Blut pumpen muss, wirkt das wie ein Krafttraining für die linke Herzkammer. Auch der Vorhof muss mehr pumpen, so dass der Herzmuskel trainiert wird, ähnlich wie ein Kraftsportler seinen Oberarmmuskel trainiert.“
Wer kann ein Sportlerherz entwickeln?
„Wer dreimal in der Woche joggen geht, entwickelt kein Sportlerherz. Aber bei jemandem, der viel Sport macht – das heißt mehr als fünf Stunden pro Woche intensives Ausdauertraining – kann dies zu Anpassungen des Herzens führen“, sagt Prof. Halle. Das kann zum Beispiel bei Marathonläufern, Radrennfahrern oder Triathleten zutreffen. Bei Frauen tritt es deutlich seltener auf als bei Männern.