Schlafmangel erhöht das Risiko einer koronaren Herzkrankheit

Ein verkürzter Schlaf in der Nacht wirkt sich auf die Herzgesundheit aus. Eine Studie hat jetzt gezeigt, dass Schlafmangel das Risiko einer koronaren Herzkrankheit erhöht.

Von Sven Stein

 

26.05.2023


Bildquelle (Bild oben): iStock / LumiNola

Wer regelmäßig nachts zu wenig schläft, hat ein erhöhtes Risiko, eine koronare Herzkrankheit (KHK) zu entwickeln – die möglicherweise zu einem Herzinfarkt führen kann. In einer Studie hatten Forscherinnen und Forscher der Universität Mashhad (Iran) das Schlafverhalten von rund 9.600 Menschen abgefragt und deren Herzgesundheit über einen Zeitraum von sechs Jahren beobachtet. Dabei zeigte sich, dass eine sehr kurze nächtliche Schlafdauer zu deutlich mehr Fällen einer KHK führte..

Sieben bis acht Stunden Schlaf gelten als normal

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Belege dafür, dass chronischer Schlafmangel oder ein verkürzter Schlaf dazu beitragen kann, Risikofaktoren für Herzkrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder Übergewicht zu entwickeln. Wie aber wirken sich Schlafmuster und Schlafdauer auf die Gefahr einer KHK aus? Um diese Frage zu untersuchen, wurden Frauen und Männer zwischen 35 und 65 Jahren über ihr Schlafverhalten befragt. Anschließend wurden sie anhand ihrer Schlafdauer in vier Gruppen unterteilt:

 

  • Weniger als fünf Stunden: sehr kurzer Schlaf,
  • fünf bis sechs Stunden: kurzer Schlaf,
  • sieben bis acht Stunden: normaler Schlaf,
  • mehr als neun Stunden: langer Schlaf.

Viele Kurzschläfer unter den Herzinfarkt-Patientinnen und -patienten

Im Laufe der Studie wurde bei 219 der insgesamt 9596 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine KHK festgestellt: sie litten an Brustenge unter Belastung (stabile Angina pectoris) oder auch in Ruhephasen (instabile Angina pectoris). Manche hatten auch einen Herzinfarkt erlitten. In allen Fällen lag der Anteil der Betroffenen mit sehr kurzer Schlafdauer deutlich höher als bei den Menschen ohne gesundheitliche Probleme: Unter den gesunden Probandinnen und Probanden waren nur knapp fünf Prozent Kurzschläfer. Bei den Menschen mit KHK betrug der Anteil dagegen 9,5 Prozent (stabile Angina Pectoris), 12,5 Prozent (instabile Angina Pectoris) beziehungsweise 15 Prozent (Herzinfarkt). Ein signifikanter Unterschied, heißt es in der Studie.

 

Angesichts der Ergebnisse stellten die Forscherinnen und Forscher fest, „dass Schlafstörungen, insbesondere Schlafmangel oder verkürzter Schlaf, ein Risikofaktor für KHK sein könnten.“

 

Hinweis: Studien betrachten häufig einzelne Risikofaktoren, die zu einer Herzerkrankung führen können. In der Regel sind diese Risiken aber nicht die alleinigen Auslöser einer Herzkrankheit, sondern führen im Zusammenspiel mit anderen Faktoren zur Erkrankung. 

Diese Seite teilen