Troponin wird als Marker für Herzschäden verwendet, weil es äußerst spezifisch für das Herz ist. Es gibt drei Troponin-Untertypen (Troponin C, I und T), von denen Troponin I und Troponin T fast ausschließlich im Herzmuskel vorkommen. Bei einer Schädigung der Herzmuskelzellen, etwa durch Sauerstoffmangel während eines Herzinfarkts, wird Troponin I und T in den Blutkreislauf freigesetzt. Da Troponin sehr empfindlich auf minimale Schädigungen des Herzmuskels reagiert, ist es ein zuverlässiger und früher Indikator für Herzverletzungen.
„Gegenüber anderen Markern hat Troponin den Vorteil, im Falle eines Myokardschadens früher nach Beginn der ersten Symptome wie Brustschmerzen anzusteigen“, sagt Prof. Dr. med. Thomas Klingenheben, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologe in Bonn sowie Herausgeber für den Bereich Patienten & Interessierte auf Herzmedizin.de. „Das bedeutet, dass man die Diagnose zügiger stellen kann.“ Ganz sicher gelte die Diagnose nach einer zweiten Messung, welche in der Regel 2 bis 4 Stunden nach der ersten Messung erfolgt. „Bei Patientinnen und Patienten, die typische Symptome und auch ein pathologisches EKG haben, reicht aber die erste Messung zur Diagnosestellung aus.“ In der zweiten Messung sei dann ein deutlicher Anstieg des Wertes zu verzeichnen, was als „dynamischer“ Troponin-Anstieg bezeichnet wird.