Was ist ein Myokardinfarkt?

Der Myokardinfarkt, auch bekannt als Herzinfarkt, ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch den Verschluss einer oder mehrerer Koronararterien verursacht wird. Doch welche Ursachen hat ein Myokardinfarkt und auf welche Symptome müssen Risikopatienten und -patientinnen achten?

Von Daniel Zhukov

 

30.07.2024


Bildquelle (Bild oben): adobestock/motortion

Myokardinfarkt: Definition und Typen

Ein Myokardinfarkt, umgangssprachlich auch Herzinfarkt genannt, tritt auf, wenn der Blutfluss zu einem Teil des Herzmuskels plötzlich stark reduziert oder vollständig blockiert wird. Dies führt zu einer Schädigung des Herzmuskelgewebes aufgrund von Sauerstoffmangel.

 

Ein Myokardinfarkt kann in verschiedene Typen unterteilt werden, basierend auf dem Ausmaß und dem Ort des Verschlusses:

 

  • ST-Hebungs-Myokardinfarkt (STEMI): Ein vollständiger Verschluss einer großen Koronararterie führt zu signifikanten Veränderungen im EKG. 

  • Nicht-ST-Hebungs-Myokardinfarkt (NSTEMI): Ein teilweiser oder vorübergehender Verschluss einer Koronararterie führt zu geringeren oder keinen EKG-Veränderungen, ist aber dennoch gefährlich.

     

Welche Symptome verursacht ein Myokardinfarkt?

Die Symptome  eines Myokardinfarkts können variieren und umfassen typischerweise:

 

  • Brustschmerzen: Ein drückender oder stechender Schmerz in der Brust, oft beschrieben als Engegefühl. 

  • Schmerzen in anderen Körperregionen: Schmerzen können in Arme, Rücken, Nacken, Kiefer oder Magen ausstrahlen. 

  • Atemnot: Schwierigkeiten beim Atmen, oft begleitet von einem Gefühl der Kurzatmigkeit. 

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Schwindel und Ohnmacht

 

Welche Unterschiede bei den Symptomen gibt es bei Männern und Frauen?

Während Männer häufig die klassischen Symptome wie Brustschmerzen und Ausstrahlungsschmerzen erleben, haben Frauen oft unspezifischere Symptome wie Übelkeit, Atemnot und Rückenschmerzen. Diese Unterschiede können zu einer verzögerten Diagnose und Behandlung bei Frauen führen.

 

Welche Ursachen hat ein Myokardinfarkt?

Ein Myokardinfarkt entsteht in der Regel durch die Bildung eines Blutgerinnsels in einer Koronararterie, oft als Folge von Arteriosklerose. Zu den Risikofaktoren gehören:

 

 

Wie läuft die Diagnose eines Myokardinfarkts ab?

Die Diagnose eines Myokardinfarkts umfasst mehrere Schritte und beginnt in der Regel mit einer gründlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung durch einen Arzt oder eine Ärztin.

Ein Elektrokardiogramm (EKG) wird durchgeführt, um charakteristische Veränderungen in der Herzaktivität zu erkennen, die auf einen Infarkt hinweisen können. Zusätzlich werden Bluttests durchgeführt, um Herzmarker wie Troponin zu messen, die bei Schädigung des Herzmuskels erhöht sind.

Bildgebende Verfahren wie die Koronarangiographie können verwendet werden, um den genauen Ort und das Ausmaß der Blockade in den Koronararterien zu bestimmen.

Diese diagnostischen Maßnahmen sind entscheidend, um den Schweregrad des Infarkts zu bewerten und die geeignete Therapie einzuleiten.

 

Wie wird ein Myokardinfarkt behandelt?

Bei Verdacht auf einen Myokardinfarkt ist sofortige medizinische Hilfe erforderlich. Die Erstversorgung umfasst die Gabe von Sauerstoff, Schmerzmitteln, Thrombolytika und Antikoagulanzien, um die Blutgerinnung zu hemmen und den Blutfluss wiederherzustellen. Die Behandlung eines Myokardinfarkts umfasst sowohl akute Maßnahmen als auch langfristige Methoden: 

 

Akute Behandlung

Langfristige Therapieansätze

  • Medikamentöse Langzeittherapie: Plättchenhemmer, Statine, Betablocker, ACE-Hemmer.
  • Lebensstiländerungen: Gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität, Raucherentwöhnung.

  • Rehabilitationsprogramme: Physiotherapie und kardiologische Rehabilitation zur Wiederherstellung der körperlichen Leistungsfähigkeit und zur Vorbeugung weiterer Herzereignisse.

Wie sieht die Prävention und Nachsorge beim Myokardinfarkt aus?

Die Prävention eines Myokardinfarkts konzentriert sich auf die Kontrolle der Risikofaktoren durch eine gesunde Lebensweise und regelmäßige medizinische Überwachung. Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivität und das Aufhören mit dem Rauchen. Zusätzlich kann eine regelmäßige ärztliche Kontrolle von Bluthochdruck, Diabetes und erhöhten Cholesterinwerten zur Prävention beitragen.

 

Nach einem Myokardinfarkt ist eine umfassende Nachsorge sehr wichtig, um das Risiko eines erneuten Ereignisses zu minimieren. Diese umfasst regelmäßige Nachuntersuchungen in einer kardiologischen Praxis, die Anpassung und fortlaufende Überwachung der medikamentösen Therapie sowie die Teilnahme an einem kardiologischen Rehabilitationsprogramm. 

 

Weitere informative Artikel dazu finden Sie auf unserer Übersichtsseite Herzinfarkt

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