Bei Blutuntersuchungen von jüngeren Infarktpatientinnen und -patienten stellt man zudem fest, dass der Wert des Lipoprotein(a) – kurz Lp(a) genannt – stark erhöht ist. Das ist ein Protein, das Fette im Blut transportiert. Etwa 20 Prozent der Allgemeinbevölkerung haben einen erhöhten Wert. „Von Cholesterin hat jeder schon mal gehört. Aber den Begriff Lipoprotein(a) kennen Laien und sogar viele niedergelassene Ärztinnen und Ärzte oft gar nicht“, so die Erfahrung von Dr. Guha. „Dabei sollte der Wert eigentlich bei jedem Menschen einmal im Leben gemessen werden.“ Ein hoher Wert begünstigt unter anderem die Entstehung und das Fortschreiten von Gefäßverkalkungen im gesamten Körper. Betroffene mit erhöhtem Lp(a)-Spiegel können drohenden Gefäßerkrankungen wie der Atherosklerose vorbeugen, indem sie andere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen abschwächen. Das heißt: nicht rauchen, Übergewicht vermeiden, Blutdruck und Blutzucker kontrollieren und ausreichend bewegen. Medikamente, die das Lp(a) senken, werden gerade erforscht. Noch steht keine wirksame medikamentöse Therapie zur Verfügung.