Neuer Triple-Rezeptoragonist DR10624
DR10624 ist ein neues Fusionsprotein mit agonistischer Aktivität für 3 Rezeptoren: GLP-1R (Glucagon-like-Peptide-1-Rezeptor), GCGR (Glucagon-Rezeptor) und FGF21R (Fibroblasten-Wachstumsfaktor-21-Rezeptor). In einer Phase-2-Studie wurde jetzt die Wirksamkeit und Sicherheit von DR10624 (sc, qw) bei 72 Personen mit schwerer Hypertriglyceridämie untersucht. Primärer Endpunkt war die Änderung des Triglycerid-Spiegels nach 12 Wochen.1
CORE-TIMI 72a und CORE2-TIMI 72b: Olezarsen zur Trigylceridsenkung
Die ApoC3-Antisense-RNA Olezarsen ist seit September 2025 zugelassen für die Triglycerid-Senkung bei Erwachsenen mit familiärer Chylomikronämie (FCS). Auf dem ESC 2025 wurde bereits die Wirksamkeit von Olezarsen bei moderater Hypertriglyzeridämie nachgewiesen (ESSENCE-TIMI 73b). In den beiden Pivotal-Studien CORE-TIMI 72a und CORE2-TIMI 72b wurde jetzt zusätzlich die Wirksamkeit und Sicherheit von Olezarsen (50 mg oder 80 mg sc, q4w) vs. Placebo bei über 1.000 Personen mit schwerer Hypertriglyzeridämie über 52 Wochen untersucht einschließlich hepatischer MRT-Analysen von 333 Personen.2 In absehbarer Zukunft könnten mit Olezarsen und der siRNA Plozasiran gleich zwei ApoC3-Hemmer für die Triglycerid-Senkung bei einem breiten Patientenkollektiv zur Verfügung stehen.
CRISPR-Cas9-Gentherapie von ANGPTL3: CTX310
Neben der ApoC3-Hemmung ist die Inhibition von ANGPTL3 ein weiterer Ansatz zur Triglycerid-Senkung, wobei ANGPTL3-Hemmer zusätzlich auch die LDL-C-Spiegel vermindern. Bereits zugelassen ist der Antikörper Evinacumab bei homozygoter familiärer Hypercholesterinämie und als weitere vielversprechende Kandidaten befinden sich die siRNA Solbinsiran (PROLONG-ANG3) und der Antikörper SHR-1918 in der Entwicklung. CTX310 ist eine auf ANGPTL3-gerichtete CRISPR-Cas9-basierte Gentherapie, die einmalig subkutan verabreicht wird. In der Phase-1-Studie wurden Personen behandelt mit erhöhten Triglycerid- und LDL-C-Werten. Wie der Hersteller bekanntgab, wurden Triglycerid- und LDLC-Senkungen um jeweils 82 % und 86 % erreicht bei einem günstigen Sicherheitsprofil.3
VESALIUS-CV: Evolocumab zur Primärprävention
Der PCSK9-Hemmer Evolocumab hat sich für die LDL-C-Senkung bewährt: Laut ESC-Leitlinien kommt Evolocumab als Add-on zu Statinen in Betracht, wenn das LDL-C-Ziel trotz maximal verträglicher Statin-Dosis nicht erreicht wird. In der viel beachteten FOURIER-Studie wurde 2017 gezeigt, dass Evolocumab das Risiko für erneute CVD-Ereignisse signifikant um 15 % senkte.4 VESALIUS-CV untersuchte nun, ob Evolocumab auch in der Primärprävention wirksam ist. Eingeschlossen wurden mehr als 12.000 Erwachsene ohne vorhergehenden Herzinfarkt oder Schlaganfall. Laut Hersteller wurden beide primären Endpunkte (Tod, Herzinfarkt oder Schlaganfall und Tod, Herzinfarkt, Schlaganfall oder Revaskularisation) signifikant zugunsten von Evolocumab erreicht.5