Noch gibt es noch keinen zugelassenen Wirkstoff für die Lp(a)-Senkung, doch das könnte sich bald ändern. Am besten untersucht ist Pelacarsen, ein Antisense-Oligonukleotid, das durch kovalente Bindung den enzymatischen Abbau der apo(A)-mRNA induziert. Besonders groß ist daher das Interesse an den Daten der Pivotal-Studie Lp(a)HORIZON mit über 8.000 Personen mit CVD und erhöhten Lp(a)-Werten, die voraussichtlich Mitte 2025 abgeschlossen sein wird.
Der nächste Kandidat im Rennen ist der siRNA-Wirkstoff Olpasiran, zu dem derzeit die Phase-3-Studie OCEAN(a) mit über 7.000 Patientinnen und Patienten mit ASCVD läuft. Olpasiran zeigte zuvor in der Dosisfindungsstudie OCEAN(a)-DOSE eine Reduktion der Lp(a)-Konzentration um 90 % bei guter Verträglichkeit.2 Eine kürzlich veröffentlichte zusätzliche Analyse zu OCEAN(a)-DOSE ergab außerdem eine bemerkenswerte intraindividuelle Variabilität der Lp(a)-Spiegel, so dass die einmalige Messung der Lp(a)-Werte möglicherweise nicht immer ausreichen könnte.3
Weitere Hoffnungsträger für die Lp(a)-Senkung sind die beiden siRNA-Wirkstoffe Zerlasiran und Lepodisiran. Zerlasiran lieferte ermutigende Daten in der Phase-2-Studie ALPACAR und zu Lepodisiran läuft bereits die Phase-3-Studie ACCLAIM-Lp(a).
Der einzige orale Wirkstoff zur Lp(a)-Senkung ist Muvalaplin, der ebenfalls in der Phase-2-Studie KRAKEN überzeugte, so dass auch das Studienprogramm für Muvalaplin zukünftig weiter fortgesetzt werden wird. Möglicherweise könnte somit in den nächsten Jahren eine breite Therapie-Palette für die Lp(a)-Senkung zur Verfügung stehen.