Die Behandlung von Herzinsuffizienz zielt darauf ab, die Symptome zu lindern, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und die Lebensqualität sowie die Prognose zu verbessern, so Dr. Jamschid Sedighi. „Zu den vielversprechendsten Ansätzen gehören eine Kombination aus medikamentöser Therapie und interventionellen oder chirurgischen Verfahren, je nach Ursache und Schweregrad der Herzinsuffizienz“, sagt Prof. Dr. Aßmus. Zum Einsatz können kommen:
Neurohormonelle Modulatoren
Diese Medikamente blockieren Mechanismen, die das Fortschreiten der Herzinsuffizienz antreiben:
ACE-Hemmer und Angiotensin-II-Rezeptorblocker (ARBs): Reduzieren die Nachlast und verhindern das Umbau des Herzens.
ARNI (Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor, z. B. Sacubitril/Valsartan): Die Entspannung der Gefäße wird fördert und Herzbelastung mindert.
Beta-Blocker: Senken die Herzfrequenz und schützen das Herz vor Überlastung durch chronische Aktivierung des sympathischen Nervensystems.
Mineralokortikoid-Rezeptor-Antagonisten (z. B. Spironolacton): Wirken entwässernd und reduzieren die Fibrose im Herzgewebe.
SGLT2-Inhibitoren (z. B. Dapagliflozin, Empagliflozin): Ursprünglich zur Diabetesbehandlung entwickelt, haben sie sich als äußerst wirksam bei Herzinsuffizienz erwiesen, unabhängig vom Vorliegen von Diabetes. Sie verbessern die Herzfunktion und reduzieren Krankenhausaufenthalte.
Entwässernde Medikamente
Interventionelle und chirurgische Behandlungen können indes zum Beispiel folgende Maßnahmen umfassen:
Herzunterstützende Geräte
Kardiale Resynchronisationstherapie (CRT): Ein Schrittmachersystem, das die Synchronität der Herzkammern verbessert und die Pumpleistung steigert.
Implantierbarer Kardioverter-Defibrillator (ICD): Schützt Patienten mit hohem Risiko vor plötzlichem Herztod durch Herzrhythmusstörungen.
Linksventrikuläre Unterstützungssysteme (LVAD): Mechanische Pumpen, die das Herz bei schwerer Herzinsuffizienz unterstützen, oft als Überbrückung zur Herztransplantation.
Revaskularisation
Koronarangioplastie und Stents: Wiederherstellung der Durchblutung bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit.
Bypass-Operation: Umgehung verengter oder blockierter Gefäße, um die Sauerstoffversorgung des Herzens zu verbessern.
Herzklappeninterventionen
- Transkatheter gestützte AV-Klappenrepair: Reparatur einer undichten Mitralklappe oder Trikuspidalkappe, um die Belastung des Herzens zu verringern.
Behandlung von Herzrhythmusstörungen (Ablation)
Vorrhofflimmern kann sowohl zur Entstehung einer Herzinsuffizienz beitragen, als auch, durch diese begünstigt, vermehrt auftreten. In den letzten Jahren konnte gezeigt werden, dass durch die Ablationsbehandlung (Verödung des Ursprungs) der Herzrythmusstörungen auch die Herzschwäche verbessert wird.
- Ventrikuläre Herzrhythmusstörungen können ebenfalls in spezialisierten Zentren mittels Ablationstherapie behandelt werden
„Die Kombination aus modernen Therapien und konsequenter Lebensstiländerung bietet die besten Chancen, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Lebensqualität zu verbessern“, sagt Dr. Jamschid Sedighi.